Urlaub in der Region wird offenbar immer beliebter. Vor allem das Münsterland verzeichnet seit 2014 deutlich mehr Übernachtungen. Das belegen aktuelle Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW. Demnach schneidet das Münsterland im landesweiten Vergleich mit den anderen elf Tourismusregionen in Nordrhein-Westfalen im Zehnjahresvergleich überdurchschnittlich gut ab. Mit einer Zuwachsrate von 32,9 Prozent gab es hier den höchsten Wert. Rund 4,8 Millionen Übernachtungen wurden 2024 registriert.
„Das Reisegebiet Münsterland hat sich im Zehnjahresvergleich seit 2014 äußerst positiv entwickelt. Zudem sind aufgrund der Zahlen die durchschnittliche Auslastung der angebotenen Kapazitäten und auch die Aufenthaltsdauer der Gäste gestiegen, beides kommt natürlich unseren touristischen Betrieben zugute“, sagt Michael Kösters, Bereichsleiter Tourismus beim Münsterland e.V. So sei der Tourismus eine der wenigen starken Wachstumsbranchen in der Region in den letzten Jahren.
33.791 Übernachtungen
Profitiert die Gemeinde Ascheberg ebenfalls davon? Gemeindesprecher Sascha Klaverkamp schickt voraus, dass ein Vergleich mit früheren Jahren schwierig sei, da beispielsweise 30 Hotelbetten weniger zur Verfügung stehen. Vor Beginn der Corona-Pandemie „verzeichnete die Gemeinde Ascheberg 34.140 Übernachtungen. In den Corona-Jahren gingen die Übernachtungszahlen stark zurück, mittlerweile haben sich die Zahlen wieder erholt, sodass wir jetzt in Ascheberg fast genau das Vor-Corona-Niveau aufweisen, mit 33.791 Übernachtungen in 2024“, erläutert Klaverkamp. 2023 lagen die Zahlen jedoch noch rund acht Prozent höher, damals registrierte die Gemeinde 36.754 Übernachtungen.
Das Hotel Eschenburg in Ascheberg wurde vor ein paar Jahren abgerissen, gleichzeitig seien aber zahlreiche Ferienwohnungen hinzugekommen, diese werden jedoch in der offiziellen Statistik nicht berücksichtigt. „Die rund 25 Ferienwohnungen im Gemeindegebiet sind unserer Erfahrung nach gut bis sehr gut frequentiert über das Jahr. Hier kommen schätzungsweise mittlerweile noch mehr als 5000 Übernachtungen im Jahr hinzu“, so Klaverkamp weiter.

Viele touristische Hotspots
Ascheberg erfreue sich weiterhin zahlreicher Tagestouristen, die ebenfalls nicht in der offiziellen Statistik von IT.NRW erfasst werden, einfach, weil sie nicht übernachten. Unter ihnen „sind viele Radfahrer oder Wanderer, die das Naturschutzgebiet Davert und viele Kilometer durch unsere Wälder und Bauernschaften erkunden. Auch der Schlosspark Westerwinkel und/oder die dortige Golfanlage sind beispielsweise beliebte Ausflugsziele für Tagesbesuche, ebenso wie die NABU-Weidelandschaft oder die Swingolfanlage in Davensberg. Viele dieser Gäste kehren in unserer heimischen Gastronomie ein oder kaufen im heimischen Einzelhandel ein, schlafen aber nicht hier“, führt Sascha Klaverkamp weiter aus.
Das Hotel „Zum Wolfsjäger“ in Herbern wird von Familie Bleckmann betrieben. Da hier nach Angaben von Claudia Bleckmann unter der Woche überwiegend Gäste beherbergt werden, die beruflich unterwegs sind, sei das Konzept ihres Hauses eher weniger touristisch orientiert. Auch an den Wochenenden übernachten hier vorwiegend Festgesellschaften. Dennoch sagt sie, dass die Gemeinde sowohl vom „E-Bike-Boom“, als auch von einem „wirklich guten Job von Münsterland e.V.“ profitiere.
Im landesweiten Vergleich der zwölf Tourismusregionen liegt das Münsterland vor den Reisegebieten Ruhrgebiet (+24,1 Prozent), Köln und Rhein-Erft-Kreis (+23,8 Prozent) und Düsseldorf und Kreis Mettmann (+18,2 Prozent). Neben den Städteregionen führt das Münsterland auch die Statistik unter den ländlichen Regionen vor dem Niederrhein (+9,1 Prozent), dem Sauerland (+6,4 Prozent) und dem Teutoburger Wald.