Traditionell sind wieder tausende Menschen am 1. Mai zur Grillwiese am Cappenberger See gezogen. Die Stadt Lünen, das Deutsche Rote Kreuz und die Polizei Dortmund haben die Feierlichkeiten wie in jedem Jahr begleitet. Über den Tag verteilt waren insgesamt 5.800 Menschen auf der Grillwiese, gegen 15.45 Uhr erreichte die Besucheranzahl mit 3.300 gleichzeitig feiernden Personen das Maximum.
Und obwohl so viele Menschen unterwegs waren, fällt das Fazit der Polizei einen Tag später durchaus positiv aus. „Grundsätzlich war die Stimmung auf der Strecke der Maigänge durch den Norden des Lüner Stadtgebietes sowie auf der Veranstaltungsfläche ausgelassen und friedlich“, teilt Polizeisprecher Felix Groß auf Anfrage mit. Ganz ohne Ordnungswidrigkeiten und Strafanzeigen ging der 1. Mai aber dann doch nicht vonstatten.
Betreuung durch das DRK
Es habe zwei Verstöße gegen das Waffengesetz gegeben. Welche verbotenen Gegenstände hier mitgeführt wurden, kann die Polizei derzeit nicht sagen. Es handle sich in einem Fall um eine Ordnungswidrigkeitenanzeige und einmal eine Strafanzeige. Hier gebe es von der Schwere des Vergehens dann schon einen Unterschied, erläutert Groß auf Nachfrage. Des Weiteren wurden 30 Personen durch das DRK betreut, hauptsächlich wegen zu hohen Alkoholkonsums. Vier Feiernde waren unter 18 Jahren, weshalb sie von Mitarbeitenden des Jugendamts an die Erziehungsberechtigten übergeben wurden, teilt die Stadt Lünen mit. Für vier weitere Personen endete der 1. Mai im Krankenhaus.

Drastischere Folgen gibt es für 12 andere Besucher. Wie die Polizei erklärt, wurden mehrere Anzeigen am Feiertag geschrieben - sechsmal wegen Körperverletzung, fünfmal wegen gefährlicher Körperverletzung und einmal wegen der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen. Im Konkreten sei bei letzterem Vergehen der Hitlergruß gezeigt worden, so Felix Groß. 19 Personen mussten außerdem durch den privaten Sicherheitsdienst BAK oder die Polizei von der Fläche verwiesen werden. Insgesamt liegen die Einsätze und Delikte aber im Rahmen so die Polizei. „Wenn bei fast 6000 Personen mal 10 bis 15 Leuten über die Stränge schlagen, bewegt sich das noch in einem guten Bereich.“

Zur Anzahl der Einsatzkräfte am 1. Mai gibt die Polizei Dortmund keine Informationen heraus. Nur so viel: „Wir sind immer mit genug Leuten da, sodass die Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet ist.“ Bei solchen Veranstaltungen gebe es auch immer Erfahrungswerte. „Und anhand einer aktuellen Situations- und Gefährdungsbewertung bemessen wir dann die Anzahl der Kräfte“, so der Sprecher. Der private Sicherheitsdienst BAK aus Werne nennt ebenfalls keine Zahlen und verweist auf die Stadt als Auftraggeber. Diese wiederum geht auf diesen Aspekt in der offiziellen Pressemitteilung zum Fazit nicht ein. Die Kräfte waren aber sowohl auf der Grillwiese unterwegs als auch an den Eingängen während der Einlasskontrollen präsent.
„Ausreichend Kräfte vor Ort“
Da aus Richtung Cappenberg, Bork und Werne ebenfalls viele Maiwanderer unterwegs waren, ist auch die Kreispolizei Unna verstärkt mit Beamten und Fahrzeugen im Einsatz gewesen. Hier sei alles gut verlaufen und störungsfrei geblieben, teilt Polizeisprecherin Nadine Richter einen Tag später auf Anfrage mit. Man sei bei solchen Veranstaltungen immer mit „ausreichend Kräften“ vor Ort und überlasse „nichts dem Zufall“.

Neben den Maigängen und der Party am Cappenberger See fand ein paar Kilometer weiter am Horstmarer See ebenfalls ein Event zum 1. Mai statt. Der DGB und das Kulturbüro der Stadt hatten zum Familienfest und zur Maikundgebung geladen. Laut der Polizei seien hier über den Tag verteilt 5000 Menschen und circa 650 Besucher zeitgleich dabei gewesen. „Die Veranstaltung verlief störungsfrei und ohne besondere Vorkommnisse“, so Felix Groß.