Dorstens Partnerstadt in Israel im Ausnahmezustand 90 Sekunden, um Schutz vor Raketen zu suchen

Dorstens Partnerstadt Hod haSharon ist seit Samstag im Ausnahmezustand
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Die Hamas greift seit Samstag (7.10.) Israel mit Bodentruppen aus der Luft und über das Meer an, mehrere Kämpfer drangen auf israelisches Gebiet vor und verschleppten Zivilisten.

Israel hat im Gegenzug laut Medienberichten 1000 Tonnen Bomben auf Stellungen der Hamas im Gazastreifen abgeworfen und rund 300.000 Reservisten mobilisiert - die größte Mobilmachung in so kurzer Zeit in der Geschichte des Landes, wie ein Armeesprecher mitteilte.

90 Sekunden bei einem Angriff

Insgesamt sind bei den Auseinandersetzungen bislang rund 1000 Menschen ums Leben gekommen (stand 9.10. 12 Uhr). Auch in Hod haScharon, der Partnerstadt Dorstens in der Nähe Tel Avivs, wird getrauert und mobilisiert - die Stadt ist im Ausnahmezustand.

Über Social-Media informiert Amir Kochavi, Bürgermeister der rund 65.000 Einwohner großen Stadt, die Bürger und die Öffentlichkeit.

Innerhalb von zwei Tagen hat die Hamas über 3000 Raketen auf Israel abgeschossen, die meisten konnten in der Luft zerstört werden, trotzdem bereitet man sich auch in Hod haSharon auf Luftangriffe vor. Anwohner haben 90 Sekunden, um auf den Alarm zu reagieren und zu einem der Schutzbereiche zu gelangen.

Ebenfalls werden in der Stadt Sicherheitsmaßnahmen getroffen, für einen möglichen Angriff auf dem Boden: Kochavi spricht von einer „Stärkung der städtischen Sicherheitskräfte auf Straßen und Stadteinfahrten“, darüber hinaus gibt es „in Abstimmung mit der Polizei Blockaden an Schlüsselstellen“ im Stadtgebiet.

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„Im Kampf gefallen“

Zwar wurden alle Schulen der Stadt geschlossen, Lehrer bieten allerdings Fernunterricht an, wohl auch weil „Aktivitäten und Ablenkungen“ immens wichtig seien, wie der Bürgermeister mitteilt. Alle Veranstaltungen, auch in Synagogen, müssen abgesagt werden.

Auf Videos und Fotos, die Kochavi teilt, sieht man viele freiwillige Helfer, die in städtischen Einrichtungen Spenden entgegen nehmen und auspacken. Supermärkte haben nur teilweise geöffnet und auch die Öffnungszeiten von Apotheken sind stark reglementiert.

Die Bürgermeister Stockhoff und Amir Kochavi.
2014: Bürgermeister Tobias Stockhoff und der damals stellv. Bürgermeister Hod haSharons Amir Kochavi. © Foto: Klaus-D. Krause

Rund 700 Menschen wurden durch den Angriff der Hamas in Israel bislang getötet, darunter auch ein Unteroffizier aus Hod haScharon.

„Mit immensem Schmerz erhielten wir die Nachricht, dass Sergeant Ben Rubinstein, geliebter Sohn von Galit und Ido, ein stolzer und liebender Bruder von Leah und Bar, [...] und Bürger der Stadt Hod haScharon, im Kampf gefallen ist“, schreibt der Bürgermeister.