Im November letzten Jahres unterbreitete Muharem Selimi den Wechselwunsch bei seinem Verein, dem TuS Hemmerde. Aus privaten Gründen könne er nicht mehr regelmäßig trainieren, sodass ein Wechsel zur dritten Mannschaft des BSV Heeren für ihn eine gute Option sei, da dort auch zwei seiner besten Freunde spielen. „Ich werde weder bei Heeren II noch bei deren Ersten zum Einsatz kommen“, erklärte Selimi Hemmerdes Sportlichem Leiter Tim Sölter in einer WhatsApp-Nachricht.
TuS Hemmerde verweist auf eine klare Absprache mit dem BSV Heeren
Nach der Abmeldung setzten sich beide Vereine zusammen und verhandelten die Ablöse. „Wir hatten eine klare Absprache mit dem BSV, dass er die Freigabe bekommt, wenn er wirklich nur für Heerens Dritte zum Einsatz kommt. Da die Ablöse im Winter frei verhandelbar ist, hätten wir durchaus mehr verlangen können oder er hätte anderenfalls eine Sperre bekommen, weil wir uns nicht geeinigt hätten“, erklärte Hemmerdes Tim Sölter.
Die Ablöse ist dann geflossen und Selimi hat die sofortige Freigabe bekommen. Pikant nun: Am vergangenen Sonntag spielte der Tabellenführer aus Hemmerde gegen die BSV-Reserve und Muharem Selimi stand in der Startaufstellung. „Noch vor zwei Wochen hatten wir kurz Kontakt und da versicherte er mir, dass er nicht auflaufen wird. Als ich ihn dann am Sonntag im Trikot sah, antwortete er nur flapsig, dass er es nie versprochen hatte, nicht für die Zweite zu spielen. Ich bin einfach nur mega enttäuscht, dass man sich scheinbar auf eine mündliche Absprache nicht verlassen kann. Wir werden mit dem BSV Heeren demnächst definitiv alles schriftlich festhalten müssen“, war Sölter bitter enttäuscht von seinem ehemaligen Spieler und dessen neuen Verein.

Heerens sportlicher Leiter Dennis Feykes sieht die Sache hingegen gänzlich anders: „Mit mir gab es keine Absprache, weder mündlich noch schriftlich. Fakt ist, dass unsere Dritte spielfrei hatte und ich Muharem letzte Woche angesprochen hatte, ob er nicht in der zweiten Mannschaft aushelfen kann. Wir stecken mit der Reserve im Abstiegskampf und haben vor allem offensiv große Probleme. Da ist es für mich klar, dass wir die Mannschaft so gut wie möglich verstärken, sei es aus der ersten oder aus der dritten Mannschaft“, erklärte der Heerener Sport-Chef.
TuS Hemmerde besiegt die Reserve des BSV Hereen mit 7:0
Geholfen hat die ganze Aufregung dem BSV Heeren am Ende überhaupt nicht. Die Reserve ging gegen Hemmerde mit 0:7 baden. Während der TuS durch diesen Sieg die Tabellenführung weiter ausbauen konnte, belegt der BSV weiter den letzten Tabellenplatz. Allerdings beträgt der Abstand zum rettenden Ufer lediglich zwei Punkte. Vielleicht kann Muharem Selimi in den kommenden Wochen also mit seinen Toren nicht nur dem BSV helfen, sondern auch der Konkurrenz seine Ex-Vereines wichtige Punkte klauen.