Die Hoffnung auf Entspannung am Wohnungsmarkt im Kreis Unna schwindet. Neue Zahlen zeigen: Die Zahl der genehmigten Wohnungen ist 2024 erneut gesunken – und erreicht einen Tiefstand, wie es ihn seit Jahren nicht mehr gab. Nur 725 neue Wohnungen wurden im vergangenen Jahr genehmigt, das sind 6,7 Prozent weniger als im Vorjahr und sogar gut ein Drittel weniger als noch im Jahr 2015.
Dabei ist der Bedarf an neuen Wohnungen im Kreis Unna hoch. Laut einer aktuellen Ist- und Soll-Analyse der Kreisverwaltung müssten jährlich rund 1000 neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf zu decken.
Landesweiter Negativtrend
Der Negativtrend betrifft ganz Nordrhein-Westfalen. 2024 wurden landesweit 40.554 Wohnungen genehmigt – sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders betroffen ist der Neubau: Die genehmigten Wohnungen sollen in 8.934 neuen Wohngebäuden entstehen. Im Jahr 2015 waren es mit 20.203 genehmigten neuen Wohngebäuden noch mehr als doppelt so viele.
Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig: Steigende Baukosten, hohe Zinsen und immer mehr Vorschriften bremsen den Wohnungsbau aus. „Der Sturzflug bei den Baugenehmigungszahlen zeigt eine hohe Verunsicherung bei den Investoren“, sagte Erik Uwe Amaya vom Eigentümerverband Haus & Grund in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Amaya hält die Lage in NRW sogar für noch gravierender. „Denn nicht alle Baugenehmigungen führen am Ende tatsächlich auch zu Baufertigstellungen. Ohne die soziale Wohnraumförderung wäre der Wohnungsbau in NRW bereits komplett am Boden“, so Amaya.
„Müssen Wohnungsbau schnell ankurbeln“: Bau-Gewerkschafter aus Unna legt Finger in Wunden