Superblitzer: Kreis Unna setzt „R2D2“ jetzt überall ein

© Michael Neumann

Superblitzer: Kreis Unna setzt „R2D2“ jetzt überall ein

dzTempo-Kontrollen

Viele kennen den grauen Anhänger von der Autobahn. Ab sofort kann der Superblitzer, offiziell „Enforcement Trailer“ genannt, in jeder Stadt und Gemeinde im Kreisgebiet auftauchen.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 10.01.2022, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf der Friedrich-Ebert-Straße in Unna gilt Tempo 30. Und Verkehrsteilnehmer sind in dieser Woche ganz besonders gut beraten, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Andernfalls könnte sie der neue Blitzer erwischen, der am Montagvormittag nahe dem Kreishaus aufgebaut und in Betrieb genommen wurde.

Es handelt sich dabei um einen sogenannten „Enforcement Trailer“, den viele Autofahrer bereits von der A1 oder A2 kennen dürften. Dort stellte die Dortmunder Polizei ein solches Gerät in den vergangenen Jahren immer mal wieder auf, vorzugsweise in Baustellenbereichen. Geblitzt werden darf grundsätzlich an Unfallhäufungs- und Gefahrenstellen – und darauf versteht sich der gerne auch als „R2D2“ betitelte Anhänger bestens. Seit 2017 flossen durch seine Tätigkeit einige Millionen Euro an Bußgeldern in die Kasse des Kreises Unna – ohne dass dieser etwas dafür hätte tun müssen.

Gerät von Firma aus Wismar für ein Jahr gemietet

Das ändert sich nun. Neben der Polizei kümmert sich auch die Kreisverwaltung um die Geschwindigkeitsüberwachung und setzt dafür nun neben den stationären Anlagen („Starenkästen“ bzw. Blitzersäulen) und mobilen Messfahrzeugen auch auf den Enforcement Trailer. Zunächst testweise, für ein Jahr. Dafür hat der Kreis von der Firma Vetro ein Gerät angemietet, das deshalb mit dem für heimische Gefilde ungewohnten Kennzeichen „HWI“ (für Hansestadt Wismar) ausgestattet ist. Rund 100.000 Euro kosten Miete und Betrieb für dieses Jahr – doch das dürfte sich durch die Einnahmen aus den Bußgeldern mehr als nur decken lassen, so das Kalkül der Behörde.

Der Blitzanhänger mit einem Kennzeichen aus der Hansestadt Wismar steht gut sichtbar an der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Kamen.

Der Blitzanhänger mit einem Kennzeichen aus der Hansestadt Wismar steht gut sichtbar an der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Kamen. © Michael Neumann

Ein Vorteil des Geräts liegt auf der Hand: Es ist mobil einsetzbar, aber viel ausdauernder als die vier „Caddys“, die Mitarbeiter des Kreises regelmäßig an Gefahrenstellen positionieren. Bis zu fünf Tage lang statt nur einiger Stunden kann der Superblitzer Dienst tun, bevor er wieder aufgeladen werden muss.

Verkehrssicherheit erhöhen, nicht den Profit maximieren

Dem in diesem Zusammenhang immer wieder aufkommenden Vorwurf der Wegelagerei tritt der Kreis Unna entschieden entgegen. „Unsere Verkehrskontrollen haben das Ziel, dass die jeweils zulässigen Höchstgeschwindigkeiten an Gefahrenstellen eingehalten werden und das Geschwindigkeitsniveau generell gesenkt wird“, sagt Christian Bornemann, Leiter der Bußgeldstelle. Es gehe um die Erhöhung der Verkehrssicherheit, nicht um Profitmaximierung.

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An seinem gegenwärtigen Standort an der Friedrich-Ebert-Straße in Unna steht der Anhänger auch keineswegs versteckt, sondern gut sichtbar. Und die mobilen Messstellen, ergänzt Kreissprecher Max Rolke, würden jeden Freitag auf der Interneitseite der Behörde für die jeweils folgende Woche angekündigt.