Sparkassenfiliale in Langschede.

© Udo Hennes

Sparkasse Unna-Kamen schließt Filialen und SB-Standorte

dzSparkasse Unna-Kamen

Immer weniger Bankkunden regeln ihre Geschäfte persönlich in einer Filiale. Die Sparkasse Unna-Kamen reagiert mit der Schließung weiterer Zweigstellen und SB-Standorte im ländlichen Raum.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 04.04.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für alltägliche Geschäfte wie Überweisungen suchen kaum noch Bankkunden eine Filiale auf, online geht es einfacher und schneller. Persönliche Beratung bleibt zwar wichtig, aber Zweigstellen in kleineren Orten haben die Sparkassen und Volksbanken in der Region schon in den vergangenen Jahren einige aufgegeben. Die Sparkasse Unna-Kamen setzt diesen Weg nun fort und kündigt die Schließung ihrer Geschäftsstellen in Hemmerde und Langschede zum 30. April an. Außerdem fallen SB-Standorte in Lünern und Ardey weg.

„Ähnlich wie bei einem Linienbus bauen wir die stark genutzten Strecken aus und reduzieren dafür die weniger frequentierten Strecken.“
Klaus Moßmeier, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Unna-Kamen

„Wir möchten unseren Kunden einen zielgerichteten Service am Puls der Zeit anbieten, der sich an ihren tatsächlichen Bedürfnissen und ihrem Nutzungsverhalten orientiert“, begründet Klaus Moßmeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Unna-Kamen, den Schritt.

Seit einigen Jahren sei ein stetiger Rückgang der Besucherzahlen an den Standorten Hemmerde und Langschede zu verzeichnen. Die Nutzung von telefonischen und vor allem digitalen Serviceangeboten habe sich dagegen im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt.

„Ähnlich wie bei einem Linienbus bauen wir die stark genutzten Strecken aus und reduzieren dafür die weniger frequentierten Strecken. Dabei stellen wir sicher, dass unsere Kunden auch zukünftig alle Services nutzen können, die sie für ihre Bankgeschäfte benötigen“, so Moßmeier weiter.

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Die Sparkasse macht freilich keinen Hehl daraus, dass sie mit der Anpassung des Filialnetzes auch auf das schwierige Umfeld reagiere, in dem sich Kreditinstitute

generell bewegen. Stichworte in diesem Zusammenhang sind die andauernde Niedrigzinsphase, der demografische Wandel, die Digitalisierung verbunden mit Investitionen sowie eine zunehmende Regulatorik.

Der Outdoor-Geldautomat im Fröndenberger Stadtteil Ardey hat wegen der Gefahr durch Automatensprenger keine Zukunft mehr.

Der Outdoor-Geldautomat im Fröndenberger Stadtteil Ardey hat wegen der Gefahr durch Automatensprenger keine Zukunft mehr. © Marcel Drawe

Und wie geht es nun an den genannten Standorten weiter? Ein Überblick.

  • In Hemmerde soll die Bargeldversorgung für Kunden kostenfrei über den Geldautomaten in der benachbarten Filiale der Volksbank erhalten bleiben. Die bisherigen Ansprechpartner für Beratungsgespräche stehen weiterhin zur Verfügung, sie waren zuletzt bereits in anderen Filialen zu finden.
  • In Langschede bleibt das Foyer mit SB-Terminal und Geldautomat mit integrierter Einzahlfunktion bestehen. Die bisherigen Ansprechpartner aus der Filiale in Langschede, Jan Strathoff und Frank Mues, wechseln in die Zweigstelle Fröndenberg.
  • Darüber hinaus werden der schon seit längerer Zeit vom Netz genommene Outdoor-Geldautomat in Ardey sowie die SB-Geschäftsstelle in Lünern nun dauerhaft außer Betrieb gesetzt. Die Sparkasse trägt damit der anhaltenden Serie von Geldautomaten-Sprengungen Rechnung. „Die Gefahr, dass durch weitere Vorfälle dieser Art Menschen vor Ort gefährdet werden, ist zu hoch. Daher legen wir die Automaten nun still“, so Klaus Moßmeier. Das SB-Terminal in Lünern konnte bereits seit August nach einem Vandalismusschaden nicht mehr genutzt werden.
  • Betroffene Kunden können entweder auf andere Geldautomaten ausweichen oder den Bargeldbringservice der Sparkasse nutzen.

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