Einsatzkräfte an Silvester im Kreis Unna mit Feuerwerkskörpern beworfen „Nicht zu begreifen“

Angriff auf Retter, aber Silvesternacht ruhiger als im Vorjahr
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Der Jahreswechsel im Kreis Unna verlief ruhiger als ein Jahr zuvor. Das geht aus einer Bilanz der Leitstelle im Kreis Unna hervor. Insgesamt habe die Leitstelle in der Silvesternacht 301 Einsätze bearbeitet. Im Vergleich zu 441 Einsätzen im Vorjahr war dieses Silvester für die Einsatzkräfte im Kreis Unna also entspannter.

Davon entfielen 43 Einsätze auf die Feuerwehren im Kreis Unna (2022 waren es 117) und 78 Einsätze auf den Rettungsdienst (2022: 118). Bei den übrigen Einsätzen handelte es sich um Leitstellentätigkeiten, die nicht zu einem Einsatz geführt haben.

Ein Daumen abgetrennt

Im Rettungsdienst kam es neben dem Tagesgeschäft der Notfallrettung und des Krankentransportes zu weiteren anlassbezogenen Einsätzen die typisch sind für Silvester, z.B. durch übermäßigen Alkoholkonsum oder durch Verletzungen im Umgang mit Silvesterfeuerwerk. So kam es beispielsweise in Lünen zu einer Abtrennung eines Daumens.

Rettungskräfte mit Steinen beworfen

Bei einem Rettungsdiensteinsatz, ebenfalls in Lünen, sind gegen halb drei Uhr morgens Feuerwerkskörper auf die dort eingesetzten Rettungsdienstkräfte geworfen worden. „Es ist nicht zu begreifen und nicht zu rechtfertigen, wenn Menschen im Einsatz, die anderen zur Hilfe eilen, angegriffen, beleidigt oder bedroht werden“, sagte Kreisbrandmeister Martin Weber. Verletzt wurde dabei aber zum Glück niemand.

In einer Erstmeldung des Kreises Unna von diesem Dienstag (2.01.) war zunächst von geworfenen Steinen die Rede gewesen. Dies korrigierte der Kreis aber im Tagesverlauf.

Kreisbrandmeister Martin Weber steht lächelnd vor dem Kreishaus Unna
Kreisbrandmeister Martin Weber © Udo Hennes

Brände in Kamen, Bergkamen und Fröndenberg

Im Feuerwehrbereich dominierten vor allem Kleinbrände wie brennende Hecken, Mülltonnen oder Container. Zudem kam es in Bergkamen-Oberaden gegen 17.58 Uhr zu einem Brand auf einem Balkon in einem Mehrfamilienhaus. Die Feuerwehr löschte die brennenden Möbelteile rasch und konnte somit Schlimmeres verhindern. Während der Löschmaßnahmen haben die Einsatzkräfte das Gebäude aus Sicherheitsgründen evakuiert.

In Fröndenberg kam es ebenso noch vor den Silvesterfeierlichkeiten gegen 18.40 Uhr zum Brand einer Gartenlaube mit angrenzendem Carport, in dem ein Kleinwagen abgestellt war. Das Auto sei bei dem Feuer niedergebrannt, so Pressesprecher Max Rolke. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand die Gartenhütte bereits im Vollbrand – Löschschaum kam zum Einsatz. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte nicht mehr verhindert werden, dass das Gebäude bis auf das Gerippe niederbrannte. Die Einsatzkräfte verhinderten aber ein Übergreifen der Flammen auf die Umgebung. Der Einsatz war gegen 20.45 Uhr beendet.

Am Neujahrsmorgen kam es noch gegen 7.04 Uhr zum Brand in einem unbewohnten Fachwerkhaus in Kamen. Die Feuerwehr löschte das Feuer nach der Lokalisierung mittels Wärmebildkamera. Der Einsatz war gegen 10 Uhr beendet.

Eine Frau und sieben Männer, Mitarbeiter der Rettungsleitstelle des Kreises Unna, stehen in einer Gruppe zusammen.
Diese Leute sehen die wenigsten Menschen bei der Arbeit, aber sie tragen zur Lebensrettung bei: Thorsten Glogner (v. l.), Alexandra Zumbick, Julian Damrath, Christian Burow, Jens Ebmeier, Thomas Michalik, Thomas Gründel und Carsten Kordzumdieke haben den Silvesterdienst in der Kreisleitstelle verrichtet. © Kreis Unna

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