Als der Vatikan am frühen Ostermontag den Tod von Papst Franziskus verkündete, bereitete sich Pfarrer Paul Mandelkow gerade auf die Heilige Messe im Wohn- und Pflegeheim Bonifatius in Unna vor. Für den Geistlichen ein geradezu symbolhafter Zusammenfall von zwei Ereignissen.
Denn der verstorbene Papst habe vor allem mit seinem Blick auf Arme und Kranke, Kinder und Alte das Handeln im pastoralen Raum Unna-Fröndenberg-Holzwickede in den vergangenen zwölf Jahren stark geprägt.
Achtsamkeit gegen jedermann als zentrale Botschaft
„Bei ihm gab es kein Einteilen in Menschen erster und zweiter Klasse wie bei einigen politischen Strömungen“, meinte Mandelkow am Nachmittag. Achtsamkeit zu üben gegenüber jedem Einzelnen sei eine seiner zentralen Botschaften gewesen.
Die Enzyklika „Laudato si‘“ des Papstes hat sich laut Mandelkow maßgeblich auf die Gemeindearbeit vor Ort ausgewirkt. Veröffentlicht worden war die Verlautbarung mit dem deutschen Titel „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ und befasst sich vor allem mit dem Umwelt- und Klimaschutz.
Aus dem Schöpfungsgedanken heraus argumentierend spiegele sich dieser ökologische Fokus auch im praktischen Tun vor Ort wider. So gehe der Umbau des Katharinentreffs in Unna zum „öko-fairen Begegnungszentrum“ auch auf das besonders umweltsensible Pontifikat von Franziskus zurück.
„Es ist die Wiederentdeckung des ökologischen und Eine-Welt-Gedankens“, so Pfarrer Mandelkow, dem man in der katholischen Kirchengemeinde gern gefolgt sei. Daneben sei das Eintreten von Franziskus für marginalisierte oder stigmatisierte Menschen Vorbild im pastoralen Raum gewesen.
Mandelkow: „Franziskus hat Spuren hinterlassen“
Wiedergespiegelt habe sich dieser Einsatz zum Beispiel in mehrmals in Holzwickede in Absprache mit dem Kreis Unna gewährtem Flüchtlingsasyl oder auch dem Willkommen für die Obdachenlosen-Hilfe „Helping Hands“ im alten Katharinentreff. Unter Franziskus waren auch Segensfeiern für Homosexuelle möglich geworden.
Ein besonderer Ausdruck der Wertschätzung für den Papst sei auch die Benennung der fusionierten Kirchengemeinde St. Franziskus in Holzwickede gewesen. Jüngere aus der Gemeinde hätte „eine faszinierende Gestalt“ auf den Weltjugendtagen näher kennen lernen können.
„Was mich persönlich sehr beeindruckt hat, war sein bescheidenes Auftreten“, verrät Paul Mandelkow. Auch in diesem Punkt wolle man Franziskus vor Ort nacheifern. Gelungen sei dies bis heute schon. „Franziskus hat deutliche Spuren in unserem pastoralen Raum hinterlassen.“
