Die Inzidenzwerte im Kreis Unna sind je nach Altersgruppe seit Anfang Januar mehr oder weniger drastisch gestiegen.

© Dirk Becker

Omikron trifft Altersgruppen im Kreis Unna sehr unterschiedlich

dzCoronavirus

Die Omikron-Variante des Coronavirus hat die Inzidenzen in bisher ungekannte Höhen getrieben. Ein genauerer Blick zeigt: In zwei Altersgruppen stecken sich besonders viele Menschen an.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 01.02.2022, 04:50 Uhr / Lesedauer: 1 min

Seit einigen Tagen liegt die Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis Unna über 1000. Das heißt konkret: Über 1000 Menschen stecken sich bezogen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen im Kreis Unna mit dem Coronavirus an.

Unter den Infizierten sind aber deutlich mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene als ältere Menschen, wie ein genauerer Blick auf das Datenmaterial zeigt. Das Landeszentrum für Gesundheit NRW veröffentlicht diese Zahlen bezogen auf Landkreise und kreisfreie Städte auf der Seite lzg.nrw.de.

Viele Ansteckungen im Privaten

Grundsätzlich ist in den Diagrammen gut erkennbar, wie sehr die Infektionen allein im Januar nach oben geschnellt sind. Lag die Inzidenz in der Altersgruppe 0-19 etwa am 1. Januar noch bei rund 222, betrug sie am 28. Januar satte 2954. Seitdem ist der Trend wieder leicht rückläufig, für den 30. Januar ist eine Inzidenz von rund 2425 für die Kinder und Jugendlichen vermerkt.

Viele Infektionen dürften im schulischen Umfeld übertragen werden, doch fragt man die Behörden, spielen auch die Kontakte im Privaten stets eine große Rolle. Das dürfte vor allem für die Altersgruppe der jungen Erwachsenen gelten. Die 20- bis 39-Jährigen hatten am 1. Januar noch eine Inzidenz von 270, am 28. Januar dann von 2334. Zum Vergleich: Alle anderen Altersgruppe liegen deutlich darunter, die 40- bis 59-Jährigen etwa lagen zu den gleichen Zeitpunkten bei 146 bzw. 1307.

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Noch deutlich geringer fielen die Inzidenzen bei den Älteren und Hochbetagten aus. Die 60- bis 79-Jährigen hatten am 1. Januar gar nur eine Inzidenz von 59,5, die Über-80-Jährigen von 78,5. Am 28. Januar lagen beide Altersgruppen bei knapp über 400 (404 bzw. 417).

Ältere sind also in dieser Phase der Pandemie seltener infiziert als Jüngere. Jüngere wiederum haben seltener schwere Verläufe nach einer Corona-Infektion. Vielleicht liegt darin auch ein Grund dafür, warum die Situation auf den Intensivstationen derzeit als nicht so kritisch gilt wie in früheren Wellen.