Er wird oft als geselliger Begleiter wahrgenommen, kann aber schnell zu einem schädlichen Schatten werden: Alkohol. Im Jahr 2023 mussten im Kreis Unna 1654 Menschen aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum vollstationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Dies entspricht zwar einem Rückgang von 8,7 Prozent im Vergleich zu den 1812 Fällen im Jahr 2019, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie. Seitdem sind die Behandlungsfälle aber wieder nahezu kontinuierlich angestiegen.
Was die Geschlechterverteilung betrifft, sind Männer weitaus häufiger von Alkoholmissbrauch betroffen. Unter den behandelten Patienten im Kreis Unna waren 2023 1218 Männer und 436 Frauen. Die meisten Fälle (769) traten in der Altersgruppe der 35- bis 55-Jährigen auf. Bei den unter 18-Jährigen ging die Zahl der Fälle von 105 im Jahr 2019 auf 35 im Jahr 2023 zurück.
Landesweite Perspektive
Im Vergleich zu den Nachbarkreisen und kreisfreien Städten liegt der Kreis Unna im Mittelfeld. Dortmund verzeichnete mit 2935 Fällen die höchste Zahl, gefolgt vom Kreis Recklinghausen mit 2584 Fällen. Der Märkische Kreis (1610), der Kreis Soest (1401), die kreisfreien Städte Hagen (909) und Hamm (712) sowie der Kreis Coesfeld (699) hatten niedrigere Fallzahlen.
In Nordrhein-Westfalen insgesamt sank die Zahl der alkoholbedingten Krankenhausbehandlungen seit Beginn der Corona-Pandemie um 16,1 Prozent. Im Jahr 2019 wurden landesweit 76.339 Menschen aufgrund von Alkoholmissbrauch behandelt. 2023 waren es noch 64.073, wobei über 80 Prozent der Diagnosen auf psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol zurückzuführen waren.
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