Friedhelm Lipinski, hier vor dem Pförtnerhaus in Heeren, setzt sich seit vielen Jahrzehnten für den Ortsteil in verschiedenen Funktionen ein. Den Rückzug der Volksbank aus dem Stadtteil hält er für einen Fehler. © Stefan Milk
Banken
Zum Rückzug der Volksbank aus Heeren-Werve: „Das ist enttäuschend!“
Nach der Ankündigung der Volksbank, ihre Filiale in Heeren zu schließen, äußert der Ortsvorsteher Kritik. „Das ist nicht der richtige Weg.“ Er hofft, dass sich noch ein Mindestangebot retten lässt.
Friedhelm Lipinski ist Ortsvorsteher in Heeren-Werve und hat sich nicht nur als langjähriger Ratsherr für Kamens östlichen Stadtteil eingesetzt, sondern auch in vielen anderen Funktionen. Dass die Volksbank die Heeren-Werver Bürger nun mit der Ankündigung des Rückzugs vor vollendete Tatsachen stellt, findet der Lokalpolitiker (SPD) enttäuschend.
Die Volksbank schließt die Heerener Filiale zum 1. April. Vier Mitarbeiter wechseln zu anderen Standorten. © Stefan Milk
„Dass diese Bestrebungen bestehen, ist neu. Und sie sind nicht der richtige Weg“, sagt er. Die Volksbank will laut ihrer Ankündigung vom Mittwoch ihre Filiale an der Märkischen Straße 6-8 zum 1. April schließen. Es bleibt dann lediglich ein SB-Automat für das Geldabheben. Etwa 3900 Kunden sind betroffen. Sie sollen künftig durch die Hauptstelle an der Bahnhofstraße versorgt werden.
Hoffnung auf eine Änderung der Pläne
Lipinski und andere Akteure im Ortsteil haben sich bereits kritisch zum Wegzug der Sparkasse Unna-Kamen geäußert. Diese eröffnete Ende vorigen Jahres ihre neue Filiale an der Bergstraße, nachdem sie ihre Geschäftsstelle an der Märkischen Straße 4, direkt neben der Volksbank, aufgegeben hat, ohne sich konkret über eine mögliche Rückkehr zu äußern. Lipinski: „Den Weggang der Sparkasse haben wir schon als ausgesprochen negativ empfunden. Dass jetzt die Volksbank folgt, ist bedauerlich.“
Er hofft auf Möglichkeiten, noch eine Änderung oder Verbesserung herbeizuführen. „Vielleicht kann die Bank noch an einigen Tagen pro Woche für eine persönliche Beratung öffnen.“ Ansonsten sei der Standort an die Automatenwirtschaft verloren. Lipinski hat auch die Rückkehr der Sparkasse nicht abgeschrieben. „Meine große Hoffnung ist, dass sich da noch etwas bewegen wird.“
Rückzug vor Ort „nicht kundenfreundlich“
Der Ortsvorsteher verweist auf die großen Anstrengungen der vergangenen Jahre, die Dorfmitte mit großem Aufwand zu erneuern, „auch zugunsten der Geschäftsleute und der Kreditinstitute. Letztere würden völlig außer Acht lassen, dass sie nur ihre Erträge steigern könnten, wenn sie auch kundenfreundlich seien.
Ein Rückzug vor Ort sei alles andere als kundenfreundlich. „Auch wenn sich die Digitalisierung weit entwickelt hat, werden viele Menschen ausgeschlossen, wenn man ihnen die Möglichkeit nimmt, eine Filiale vor Ort aufzusuchen. Das gilt vor allem für ältere Menschen, die jetzt einen großen Aufwand betreiben müssen.“
Und auch wenn das Beispiel mit der Deutschen Bank, so Lipinski, etwas hinke: „Diese hatte zeitweise nur Wert auf Großkunden gelegt und gesagt: Wir brauchen die Kleinen nicht. Die ist danach hart aufgeschlagen.“
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