Elektroautos

Wo bitte geht es zur E-Ladestation? Bürger dürfen Standorte nennen

Das öffentliche Angebot an E-Lade-Stationen ist noch lückenhaft, auch wenn erste Schnellladeparks im Kamen-Karree entstanden sind. Ratsherr Timon Lütschen will das mithilfe der Bürger ändern.

Kamen

, 30.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Immer mehr Elektroautos auf den Straßen, aber weiterhin eine dürftige Infrastruktur, wenn man den batteriebetriebenen Wagen in der Öffentlichkeit aufladen möchte. Deswegen geht der parteilose Ratsherr Timon Lütschen, der in der sogenannte Abrechnungsaffäre im Unnaer Kreistag jüngst aus der Fraktion Bündnis90/Die Grünen ausgeschlossen wurde, einen ungewöhnlichen Weg. Der Lokalpolitiker stellte einen Bürgerantrag, der als Ziel den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur angibt: Mithilfe der Bürger, die ihre Wunsch-Standorte benennen sollen.

Die Zahl der Elektro-Fahrzeuge steigt. Die Lade-Infrastruktur wächst allerdings nicht mit. Ratsherr Timon Lütschen wünscht sich, dass die Bürger befragt werden, wo sie Standorte zum Aufladen wünschen. © Carsten Janecke

Hohe Treibstoffpreise und der Wunsch nach Unabhängigkeit

„Die Elektromobilität hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen“, schreibt Lütschen in dem Antrag, der dem Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung zur Abstimmung vorlag. Zudem sei von einer weiteren Steigerung auszugehen. Die hohen Treibstoffpreise und der Wunsch nach Unabhängigkeit von Energielieferungen aus undemokratisch und autoritär regierten Staaten, so Lütschen.

Sein Wunsch: Den Bedarf an Lade-Infrastruktur bei den Bürger direkt zu erfragen. Das soll die Stadtverwaltung übernehmen. Das Ergebnis soll dann möglichen Anbietern wie Wohnungsbauunternehmen, Einzelhandel, Handwerk und Industrie übermittelt werden. Wann die Befragung der Bürger vorgesehen ist, steht noch nicht fest.

Kritik an Vorgehensweise Lütschens

Lütschen enthielt sich der Abstimmung wegen Befangenheit, weil er selbst in der Branche arbeitet. Der Ausschuss stimmte seinem Antrag dennoch zu – allerdings mit zwei kritischen Hinweisen. Einerseits, so SPD-Fraktionschef Daniel Heidler, sei es fraglich, ob es der richtige Weg sei, als Ratsmitglied einen Bürgerantrag zu stellen. Andererseits, so führte Heidler aus, sei eine entsprechende Untersuchung bereits in Arbeit: Mit den GSW hat die Stadt Kamen bereits einige öffentliche Standorte benannt, die in Kürze mit öffentlichen Ladenstationen ausgestattet werden soll. Genannt wurden der Koepeplatz und Edelkirchenhof und die Parkplätze Gymnasium (Nordenmauer), Sesekebad, Bahnhof Methler, Bürgerhaus Methler und Heimstraße.

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Weitere Standorte für zentrale Ladestationen

Lütschen hat weitere, nicht nur öffentliche Standorte im Visier, die ihm, so schreibt er in dem Antrag, auch von Bürgern genannt worden seien. Darunter der Kirchplatz, die Weststraße, die Tiefgarage am Willy-Brandt-Platz, und das Parkdeck auf dem Kamen-Quadrat. Die bereits bestehenden Ladesäulen, so gibt Lütschen Erfahrungen wieder, seien „des Öfteren belegt“. Andere Ladepunkte wie im Technopark oder in der Gartenstadt Sesekeaue seien nur für die dortigen Mieter bestimmt.

Laut dem Energieversorger EnBW, der im Kamen-Karree einen Schnelladepark betreibt, liegt die Zukunft des Ladens auch im Einzelhandel: Wer bei Rewe; Edeka oder Netto einkauft, soll in dieser Zeit sein Auto für die nächsten Fahrten laden können.

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