Vor Ikea neuer Radweg zwischen Kamen und Unna Für weniger Radfahr-Horror

Weniger Radfahr-Horror: Vor Ikea neuer Radweg zwischen Kamen und Unna
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Die Kreuzung vor Ikea als „Horror-Trip“. Unter dieser Schlagzeile erzeugte dieser für Radfahrer gefährliche Bereich für Aufmerksamkeit. Und nebenan schuf ein „verkorkster Kreisel“, so das Fazit unserer Redaktion, für extreme Verwirrung. Jetzt soll es Abhilfe geben. Ein neuer Radweg, der am Gewerbegebiet Kamen-Karree – Höhe Fachmarkt „Mäx“ bis etwa McDonald’s – entlang führt, soll für mehr Klarheit und Sicherheit für Radfahrer sorgen. Kamens Radfahrbeauftragter Matthias Breuer kündigte jetzt den Neubau für kommendes Jahr an und präsentierte bereits einen Entwurf.

Radfahrer stoßen auf ein seltsames Verkehrsschild

Der neue Radweg, der östlich der Unnaer Straße (also auf der Ikea-Seite) verlaufen wird, ist nicht länger als 400 Meter, bringt für Radfahrer aber einen großen Fortschritt. „Bisher ist es dort nicht so einfach, weil sich der Radweg im Kreuzungspunkt verliert“, so Breuer im jüngsten Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss über den Ist-Zustand.

Dieser Ist-Zustand sieht so aus: Der aus Kamen kommende Radweg endet mitten auf der Kreuzung am Schattweg. Ein extra für diesen Bereich angefertigtes Verkehrsschild soll verhindern, dass Radler auf dem Weg nach Unna im Gegenverkehr weiterfahren.

Ein durchaus seltsames Schild: Es zeigt mit rechtwinklig geknickten Pfeilen an, wie man sein Fahrrad weiterbewegen soll. Statt auf einem Radweg landen die Radfahrer allerdings dort, wo zwei Fahrspuren in eine münden. „Da kommen sich schon die Autofahrer in die Quere. Für Radfahrer hochgefährlich“, so der Radweg-Experte Klaus Holzer, der mit unserer Redaktion die Strecke auf Herz und Nieren testete.

Zwischen Kamen und Unna endet der Radweg auf der Schattweg-Kreuzung: Dort gibt es einen seltsamen Hinweis, wie das Fahrrad fortzubewegen ist. Mit einem jetzt neu geplanten Radweg, wird dieses Schild wohl verschwinden.
Zwischen Kamen und Unna endet der Radweg auf der Schattweg-Kreuzung: Dort gibt es einen seltsamen Hinweis, wie das Fahrrad fortzubewegen ist. Mit einem jetzt neu geplanten Radweg, wird dieses Schild wohl verschwinden. © Stefan Milk

Mit dem jetzt neu geplanten Radweg wird dieses einzigartige Schild wohl verschwinden. Die Radfahrer, die zurzeit noch auf der verkehrten Seite westlich der Unnaer Straße dem Gegenverkehr entgegen fahren, sollen auf die östliche Seite wechseln. Allerdings nur auf einem Teilstück, der zwischen der Fußgänger-Ampel in Höhe des Fachmarkts Mäx liegt und der Stadtgrenze. „Wir werden bis aufs Unnaer Stadtgebiet gehen für den Anschluss an vorhandene Radwege“, kündigt Breuer an. Alle Details stünden noch nicht fest.

Fest steht, dass der aus Kamen kommende beidseitige Radweg ab der „Mäx-Ampel“ aufgelöst wird. Radfahrer, die nach Unna wollen, müssen dort die Straße wechseln, wo es bisher lediglich in das Gewerbegebiet mit Ikea und Dehner ging. „Die Lichtsignalanlage können wir den Radfahrern nicht ersparen. Der Anforderungskontakt der Ampel reagiert schnell“, so Breuer. Ein großer Zeitverlust ist demnach nicht zu befürchten, zumal es dann ja schneller und sicherer über die Schattweg-Kreuzung gehen kann.

Die vorläufige Planung für den neuen Radweg am Kamen-Karree. Der längere Radweg-Abschnitt (grau markierter Weg unten) beginnt in Höhe des Fachmarkts „Mäx“ und endet in Höhe von McDonald’s.
Die vorläufige Planung für den neuen Radweg am Kamen-Karree. Der längere Radweg-Abschnitt (grau markierter Weg unten) beginnt in Höhe des Fachmarkts „Mäx“ und endet in Höhe von McDonald’s. © Stadt Kamen

Bauvorhaben wird durch Fördermitteln finanziert

In dem Bereich des ca. 400 Meter lagen Abschnitts, der neu gestaltet werden soll, liegen eine Bushaltestelle und Entwässerungsgräben. Trotzdem sei es nicht sehr aufwändig, dort einen Radweg zu bauen, so Breuer. „Das ist alles lösbar“. Auf der anderen Seite der Straße, in Fahrtrichtung Kamen, sieht die Planung zudem eine Verbindung zu einer Stichstraße des Schattwegs zwischen 3M und Connie‘s Diner vor.

Breuer ist erleichtert, dass nun eine Lösung für die unübersichtliche Stelle in Aussicht ist. „Der Bereich stellte für Radfahrer ein großes Problem dar und ist nicht einfach zu fahren.“ Finanziert wird das Bauvorhaben zu 95 Prozent aus Fördermitteln. Über die Höhe der Kosten gibt es noch keine Angaben.

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