Die Sanierung der Hochstraßenbrücke in Kamen ist auf die lange Bank geschoben. Aber zumindest die marode Fahrbahn der B233 soll noch in diesem Jahr repariert werden. So konnte man eine Ankündigung des Landesbetriebes Straßen.NRW verstehen, die dieser im März veröffentlicht hatte. Wer genauer hinschaut, merkt: Das stimmt so nicht.
Straßen.NRW sucht zwar derzeit ein Bauunternehmen, das die Deckensanierung auf der Hochstraße übernehmen soll. Allerdings geht es dabei keineswegs um den gesamten rund 1,5 Kilometer langen Straßenverlauf zwischen der Abfahrt Henry-Everling-Straße und der sogenannten Bachmann-Kreuzung mit der Lünener Straße. Nur etwa zwei Drittel dieser Strecke sollen saniert werden.
Das geht aus einer Internetseite hervor, die Straßen.NRW unter der Überschrift „Projektüberblick“ erstellt hat. Dort heißt es zu dem Abschnitt zwischen Sesekedamm und Lünener Straße (L654), der etwa 500 Meter lang ist: „Der Zustand der Fahrbahn in diesem Bereich ist für die aktuellen Verkehrsströme noch ausreichend.“ Mit anderen Worten: Er wird vorerst nicht saniert.
Weitere Baustelle ist nur eine Frage der Zeit
Die Bauarbeiten auf dem etwa ein Kilometer langen Hochstraßen-Abschnitt sollen noch in diesem Jahr beginnen und dauern mindestens ein halbes Jahr. Da dann in jede Richtung eine Spur gesperrt wird, ist mit Staus und viel Umgehungsverkehr zu rechnen. Und es ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis den Menschen in Kamen und dem Durchgangsverkehr die nächste Baustelle mit massiven Verkehrsbehinderungen ins Haus stehen.

Da sich das südliche Ende der Hochstraße „noch“ in einem „ausreichenden“ Zustand befindet, wird auch dieser Teil wohl über kurz oder lang saniert werden müssen – was ebenfalls mindestens mit Teilsperrungen einhergehen dürfte. Wann die Arbeiten auf diesem Abschnitt beginnen könnten, lässt sich der Straßen.NRW-Veröffentlichung nicht entnehmen.
Zwei Bauabschnitte waren angekündigt
Dass sich die Hochstraßen-Sanierung in zwei Abschnitten vollzieht, hatte die Leiterin der Regionalniederlassung Ruhr in Bochum, Nicole de Witt, bereits bei einer Informationsveranstaltung im Juni 2024 in der Stadthalle Kamen angekündigt. Allerdings unter völlig anderen Voraussetzungen. Seinerzeit war die Rede davon, auch zwei Hochstraßenbrücken zu sanieren. Von diesem Vorhaben hat sich Straßen.NRW inzwischen verabschiedet. Die Brücke über die Bahngleise, Schäfer-, Post- und Bahnhofstraße soll bis Mitte der 2030er Jahre neu gebaut werden.
Zu einem Interview mit unserer Redaktion war Niederlassungsleiterin de Witt nicht bereit. Ein schriftlicher Fragenkatalog, der vor mehr als einer Woche übermittelt wurde, blieb bis Montagnachmittag (7.4.) unbeantwortet.