Um seinen Kumpel vor einer Strafe wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Unfallflucht zu bewahren, soll ein 31-Jähriger die Polizei belogen haben. Nach einem Verkehrsunfall am Abend des 24. Juni 2023 auf der Lindenallee in Kamen sollen die Insassen des Verursacherfahrzeugs, also der 31-Jährige und sein Kumpel, abgehauen und kurz darauf von der Polizei gefasst worden sein.
Beide sollen erklärt haben, nicht sie, sondern ein dritter und ihnen unbekannter Flüchtiger sei der Fahrer gewesen. Der 31-Jährige musste sich für seine Angaben in der Unfallnacht nun im Kamener Amtsgericht wegen versuchter Strafvereitelung verantworten.
Aus der Prozessakte ergab sich nämlich, dass DNA-Spuren des Kumpels am aufgegangenen Airbag auf der Fahrerseite entdeckt worden waren. Außerdem wollen Augenzeugen lediglich zwei Personen aus dem Auto krabbeln gesehen haben.
Trotz der erdrückenden Aktenlage stand es dem Angeklagten frei, den Vorwurf abzustreiten und es zu einem erneuten Sitzungstermin kommen zu lassen. Das tat der Dortmunder auch: „Ich weiß nicht, warum ich angeklagt wurde. Ich komme mit Anwalt wieder.“ Im Falle einer Verurteilung wird es für den 31-Jährigen am Ende aufgrund einer großen Beweisaufnahme viel teurer, als mit Geständnis im ersten Anlauf.