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Sollen Jugendliche schon ab 16 Jahren wählen dürfen?
Landtagswahl 2022
Bisherige Initiativen der SPD im Landtag zur Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre scheiterten. Sollen Jugendliche wählen dürfen? Das haben wir die Landtagskandidaten bei der Kamener Wahlarena gefragt.
Bei der Landtagswahl in NRW bleibt Jugendlichen, die noch nicht volljährig sind, der Weg zur Wahlurne versperrt. Das aktive Wahlrecht gilt für 16- und 17-Jährige bislang nur bei der Kommunalwahl.
Allein in Kamen wohnen nach Auskunft der Stadt Kamen 689 Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren, die wahlberechtigt wären. Insgesamt sind unter den über 35.000 wahlberechtigen Menschen in Kamen 260 Erstwähler, die erstmals ihr aktives Wahlrecht ausüben.
Landtagskandidaten für Kamen, Bergkamen, Bönen und Hamm-Herringen haben jetzt bei der Live-Sendung „Wahlarena“ Stellung zu einer möglichen Absenkung des Wahlalters bezogen. Der Hintergrund: Alle im Landtag vertretenen Parteien bis auf CDU und AfD haben sich in ihren Wahlprogrammen für das Wählen schon ab 16 ausgesprochen.
Maximilian Ziel (Bündnis 90/Die Grünen) findet: „Junge Menschen sind definitiv in der Lage, sich mit den Thematiken zu beschäftigen und kritisch zu hinterfragen.“
Torsten Goetz (CDU) gehört nicht zu den Christdemokraten, die gegen die Absenkung des Wahlalters sind. Er habe mit vielen engagierten Jugendlichen aus der Altersgruppe der 16- bis 18-Jährigen gesprochen. „Die brauchen eine Stimme“, sagt er.
Silvia Gosewinkel (SPD) kritisierte, diese Position sei in der CDU noch nicht so weit vorgedrungen. „Die NRW-SPD hat einen Antrag gestellt und von der Landesregierung wurde das abgelehnt. Wir hätten das auch schon haben können.“
Sebastian Knuhr (FDP) äußert ein klares Ja: „Wenn ich mir angucke, was die 16-Jährigen bei uns bei den Jungen Liberalen leisten, dann kann ich vor manchen nur den Hut ziehen.“
Weitere Artikel zur Landtagswahl im Wahlkreis Unna III – Hamm II (Kamen, Bergkamen, Bönen und Hamm-Herringen) sowie die ganze Live-Sendung im Video finden Sie auf unserer Übersichtsseite.
Jahrgang 1973, aufgewachsen im Sauerland, wohnt in Holzwickede. Als Redakteur seit 2010 rund ums Kamener Kreuz unterwegs, seit 2001 beim Hellweger Anzeiger. Ab 1994 Journalistik- und Politik-Studium in Dortmund mit Auslandsstation in Tours/Frankreich und Volontariat bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund, Lünen, Selm und Witten. Recherchiert gern investigativ, zum Beispiel beim Thema Schrottimmobilien. Lieblingssatz: Der beste Schutz für die liberale Demokratie ist die Pressefreiheit.
