Schulbus-Fahrer lässt wieder Schüler in Kamen stehen VKU kündigt „vorsorglich“ Abhilfe an

Schulbus-Fahrer lässt wieder Schüler stehen: VKU kündigt Abhilfe an.
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Am ersten Schultag nach den Herbstferien mussten Noel (13) und Mia (10) schon wieder zu Fuß zur Gesamtschule in Kamen laufen. Weil der Schulbus, der vom Marktplatz zum Schulzentrum fährt, völlig überfüllt war, ließ der Busfahrer die beiden Geschwister und drei weitere Kinder nicht zusteigen. Vater Martin Plotek ist darüber ziemlich empört. Denn das passiert nicht zum ersten Mal.

Weil die Schulbusse immer wieder zu voll sind und seinen Kindern schon einmal der Zustieg verweigert wurde, hatte Plotek auf der Plattform Change.org eine Online-Petition gestartet. Sie fordert von der VKU, die den Schulbusverkehr organisiert, und von der Stadt Kamen als Schulträger, mehr Busse einzusetzen. Bis Montagnachmittag (28. Oktober) fand sie 331 Unterstützer.

Durch den Vorfall am Montagmorgen sieht sich Plotek in seiner Kritik an der Schulbus-Situation und an der VKU bestätigt. „Ich werde erst Ruhe geben, wenn das Problem gelöst ist“, sagte er im Gespräch mit der Redaktion. Möglicherweise ist kurzfristig Besserung in Sicht.

„Wir bedauern den Vorfall“

VKU-Sprecherin Inge Fransson teilte auf Nachfrage mit, dasUnternehmen wolle ab Dienstagmorgen „vorsorglich“ Abhilfe schaffe. Damit reagiert die VKU auf ihren Fehler: Nachdem am Montag nicht alle Schüler Platz in dem Bus fanden, „hätte nach unseren Richtlinien für ein alternatives Transportmittel gesorgt werden müssen – was leider nicht geschehen ist“, schrieb Fransson. „Wir bedauern diesen Vorfall und möchten versichern, dass wir die Beschwerde ernst nehmen.“

An Bus an der Bushaltestelle Markt
Womöglich muss die VKU am Markt mehr Busse einsetzen. © Jennifer Heß

Wie genau die angekündigte Abhilfe aussehen soll, teilte die VKU-Sprecherin nicht mit. Naheliegend wäre es, der Forderung von Plotek nachzukommen und zusätzliche Busse einzusetzen. In einer ersten Reaktion auf die Eltern-Petition hatte Fransson geschrieben, „in Einzelfällen“ könne ein zusätzlicher Bus eingesetzt werden, wenn sich die Probleme beim Schulbusverkehr bestätigten.

Zudem hatten VKU und Stadt angekündigt, nach den Herbstferien, einen gemeinsamen Ortstermin am Schulzentrum zu organisieren, um sich die Situation anzuschauen.

Fahrgast-Zählung geplant

Nun nennt die Sprecherin konkrete Details dazu: „In dieser und der nächsten Woche sind Zählungen angesetzt, bei der wir die Anzahl der Fahrgäste zu unterschiedlichen Tageszeiten erfassen und den Bedarf auf dieser Linie genauer ermitteln.“

Falls diese Zählungen ergeben sollten, dass langfristig mit mehr Fahrgästen im Schulbus zu rechnen sei, so Fransson, „prüfen wir die Möglichkeit des Einsatzes eines Gelenkbusses oder eines Verstärkerfahrzeuges.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 29. Oktober 2024.