E-Mobilistinnen und E-Mobilisten aus Kamen und der Region müssen sich umgewöhnen, wenn sie ihr Auto künftig günstig aufladen wollen. Nachdem der Versorger EnBW, der im Kamen-Karree seinen bundesweit größten Schnellladepark mit 52 Ladepunkten betreibt, dem ADAC den Rücken kehrte, endete an diesem Mittwoch (31.7.) der Sondertarif. Wer dort im ADAC e-Charge-Tarif bisher 51 Cent pro Kilowattstunde zahlte, muss nach einer zweimonatige Übergangsfrist, die am 1. Oktober endet, mit 59 Cent pro kWh einen kräftigen Preisaufschlag von 15,69 Prozent verkraften.
Die gute Nachricht des ADAC, die er als Europas größter Automobilclub nun über E-Mail an seine Kunden streute: Der Sondertarif von 51 Cent pro Kilowattstunde bleibt erhalten und gilt bereits ab diesem Donnerstag (1.8.). Allerdings nicht bei EnBW, sondern beim neuen Partner Aral pulse. Das dürfte für hiesige E-Mobilisten in der Praxis allerdings noch nicht gut funktionieren. Denn einen vergleichbaren Schnellladepark, der so gut erreichbar ist wie am Kamener Kreuz, gibt es nicht.

Mineralölunternehmen will E-Mobilität vorantreiben
Das Mineralölunternehmen, das zum BP-Konzern gehört, will den Aufbau einer Ladeinfrastruktur zwar intensiv vorantreiben und strategische Standorte wie Aral-Tankstellen, Burger-King-Restaurants und Rewe-Supermärkte bedienen. E-Automobilisten aus Kamen, Unna und Bergkamen finden vor Ort aktuell aber keine oder nicht so viele Ladesäulen wie bei EnBW.
Genannt werden auf der Aral-pulse-Webseite Tankstellen an der Schachtstraße in Bergkamen-Rünthe, an der Lünener Straße in Werne, an der Hansastraße in Unna, an der Gernotstraße in Dortmund-Wickede und an der B1 in Unna in Höhe Kessebürener Weg. Dort gilt ab diesem Donnerstag der neue 51-Cent-Tarif.
An fremden Ladesäulen ist das Aufladen deutlich teurer
Das Laden zum ADAC-Vorteilstarif gilt an allen Aral-pulse-Ladesäulen. An fremden Ladesäulen gibt es einen deutlich kostspieligeren Einheitstarif von 75 Cent/kWh – ohne monatliche Grundgebühr, wie der ADAC in seiner Mail an seine Kunden angibt. Der neue Tarif, so heißt es, sei über die Aral pulse App und die neue ADAC e-Charge Karte nutzbar. Diese könne direkt in der Aral pulse App bestellt werden.
Für Kunden, die im Kamener Schnellladepark bisher ohne ADAC-Tarif aufluden, für die wird es im Übrigen günstiger. Diese E-Fahrer dürfen sich ab sofort über eine leichte Preissenkung von bisher 61 Cent pro Kilowattstunde auf 59 Cent im Basistarif freuen.