Nahezu 11.000 Pakete an nur einem Tag. Das war der Höchstwert an Sendungen im Jahr 2023 in der sogenannten mechanisierten Zustellbasis der Deutschen Post im Kamen-Karree. Von dort aus gehen Sendungen nicht nur nach Kamen. Sondern auch nach Unna, Bergkamen, Holzwickede, Bönen und Werne.
80 Mitarbeiter sind an dem Standort in Kamens größtem Gewerbegebiet (Ikea, Dehner, Pizza Hut, L’Osteria) an der Stadtgrenze zu Unna beschäftigt – zehn mehr als noch im Jahr 2019. Die Zahl der Sendungen im vergangenen Jahr insgesamt: 1,9 Millionen, wie Leiterin Tanja Schwarz am Donnerstag meldete. „Das entspricht einem Schnitt von mehr als 7.000 Sendungen an jedem Arbeitstag.“ Schwarz weiß, wovon sie spricht. Sie war selbst Postbotin und Paketzustellerin, bevor sie Standortleiterin wurde.

Zustellbasis bezieht die Sendungen aus dem Paketzentrum in Bochum
Der stärkste Tag im vergangenen Jahr lag erwartungsgemäß in der Vorweihnachtszeit. Am 19. Dezember war Schwerstarbeit angesagt, als jene 11.000 Pakete auf den Weg gebracht wurden. Die Kamener Zustellbasis bezieht die Sendungen aus dem Paketzentrum in Bochum, das wiederum mit den anderen 37 Paketzentren in Deutschland verknüpft ist.
50 Bezirke gibt es für Kamen, Unna, Bergkamen, Holzwickede, Bönen und Werne. Jeder Fahrer hat bei seinem Start am frühen Morgen ca. 200 Pakete an Bord. Gestartet wird in zwei Wellen. Die ersten 25 Fahrer beladen ihre Wagen um 7.50 Uhr. Die anderen 25 legen sich ihre Fuhre ab 9 Uhr zurecht. Dann sind die Fahrer unterwegs, die täglich im Stadtbild zu sehen sind, wenn sie an der Straße Halt machen und bei den Adressaten klingeln.

Kamener Zustellbasis ist im Jahr 2015 eröffnet worden
Seit März 2015 ist die im Kamen-Karree neu errichtete Zustellbasis, auch MechZB genannt, in Betrieb. Sie steht direkt neben dem vom Energieversorger EnBW errichteten Schnellladepark für Elektroautos.
Bereits um 3 Uhr morgens beginnt die Entladung der 40-Tonner, die aus dem Paketzentrum Bochum nach Kamen gerollt sind. Die vier Eingangsbänder, die zwischen den Lastwagen und der achterbahnähnlichen Verteilanlage im Einsatz sind, können stündlich bis zu 4000 Sendungen verarbeiten. Per Hand werden die Pakete auf die Förderbänder gelegt, die mit kräftiger Beschleunigung über die Kurven und Geraden der Verteilanlage sausen, dann von einen Dreiseiten-Scanner erfasst werden, sodass sie zielgenau auf jener Rutsche landen, an der sich die Paketfahrer bedienen.