
© Carsten Janecke
Neues Parkhaus im Technopark: Das Auto kommt per Knopfdruck
Auto-Aufzug „Parker Noster“
Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Monopol soll ein Zukunftsprojekt verwirklicht werden. Eine Kölner Firma will ein neuartiges Parkhaus vermarkten, das wie ein Paternoster funktioniert.
Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Monopol, direkt unter dem Förderturm, zeichnet sich eine aufsehenerregende Ansiedlung ab. Die Firma „Bünger Parksysteme“, die unter der Marke „Parker Noster“ vertikale Parkhäuser mit Paternosteraufzug-Mechanik vertreibt, will dort ein automatisches Parkhaus bauen. Dabei handelt es sich um einen Prototypen, der als Modell für potenzielle Kundschaft dienen soll. Vertikales Parken gehört in asiatischen Ländern längst zum Alltagsbild, ist in Europa aber noch nicht verbreitet. Dort, wo wenig Platz ist, bieten sich Parkhäuser an, die wie Setzkästen aussehen und Autos per Mechanik „ausspucken“.
Das Produkt ist offenbar ähnlich innovativ wie die Falthallen, die das benachbarte Unternehmen Sabura herstellt.

Der sogenannte Parker Noster soll künftig unterm Förderturm gefertigt werden. Auf der rot umrandeten Fläche könnte ein Parkhaus-Modell, Büros und eine Montagehalle entstehen. © Stadt Kamen
Auf dem Gelände, wo das Maschinenhaus stand
Die Kölner Firma, die das System betreibt, will sich auf dem Gelände, wo früher das Maschinenhaus stand und zuletzt die Kamen Klassik zelebriert wurde, ansiedeln und ihre Produkte von Kamen aus vermarkten. Es soll aber erst die Baugenehmigung abgewartet werden, bevor weitere Einzelheiten veröffentlicht werden. Im Rathaus werden die Unterlagen gerade geprüft. Für die Bauvoranfrage ist auf dem Plan des Architekturbüros Planungs-Service Baudesign aus Hückelhoven von der Errichtung eines Pkw-Parksystems mit Einhausung und einer E-Ladestation die Rede.

So soll die Aufteilung auf dem Betriebsgelände unter den Förderturm aussehen. Das Parkhaus ist durch die rote Fläche gekennzeichnet. © Stadt Kamen
Autos rotieren wie Paternoster
„So etwas gibt es in Europa bisher nicht“, erläuterte Kamens Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke im jüngsten Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss, wo erste Zeichnungen präsentiert wurden. Bei dem unter „Parker Noster“ vermarkteten Parkhaus handelt es sich um ein Parksystem, bei denen die Autos übereinander abgestellt sind. Auf Knopfdruck, beispielsweise via Smartphone, setzt sich die Mechanik in Bewegung und die Autos rotieren wie im Paternoster, bis das entsprechende Fahrzeug an der Ausgabe bereit gestellt wird. Die Anlage, die in Kamen geplant ist, soll acht bis zehn Fahrzeuge fassen. „Es gibt aber die Überlegung, das System auf 20, 30, 40 Fahrzeuge auszulegen“, so Liedtke. So etwas kann dann in Kamen bestellt werden.
Baugenehmigung noch im Februar möglich
Die modellhafte Anlage soll auf einem Grundstück nahe des Fördermaschinenhauses entstehen. Die sieben mal sieben Meter große Parkhaus-Anlage hat eine Grundfläche von etwa 50 Quadratmetern. Die Firma plant auf der Fläche zudem Büros und Montagehallen.
Liedtke erwartet, dass der Bauantrag in diesen Tagen gestellt wird. Eine Genehmigung könnte noch in diesem Monat erteilt werden. „Ein sehr innovatives Projekt auf dem Monopolgelände“, so Liedtke.
Jahrgang 1968, aufgewachsen in mehreren Heimaten in der Spannbreite zwischen Nettelkamp (290 Einwohner) und Berlin (3,5 Mio. Einwohner). Mit 15 Jahren erste Texte für den Lokalsport, noch vor dem Führerschein-Alter ab 1985 als freier Mitarbeiter radelnd unterwegs für Holzwickede, Fröndenberg und Unna. Ab 1990 Volontariat, dann Redakteur der Mantelredaktion und nebenbei Studium der Journalistik in Dortmund. Seit 2001 in Kamen. Immer im Such- und Erzählmodus für spannende Geschichten.
