Wer einen Burger bei McDonald’s und anderen Fastfood-Ketten essen möchte, muss sich erstmal durch einen Wust an Verpackungsmaterial wühlen. Auch Getränke sind in der Regel in Papp- und Plastikbechern statt wiederverwendbaren Behältern eingepackt. Die Mehrwegpflicht, die am 1. Januar in der Gastronomie in Kraft trat, soll das eigentlich ändern.
Seit Jahresanfang sind Restaurants dazu verpflichtet, eine Mehrwegverpackung als Alternative zu den gewohnten Schachteln anzubieten. Ein kurzer Selbsttest am Mittwochvormittag (11.1.) im Kamen-Karree, dem Sammelplatz für Fastfood-Ketten in Kamen, zeigt mir allerdings: Noch funktioniert das System nicht so gut.
Bei McDonald’s Becher schnell vergriffen
Der Versuch zeigt: Ich gehe bei McDonald‘s, Burger King und KFC leer aus, wenn ich meine Chicken Wings ausschließlich aus Mehrwegschachteln essen möchte, oder wenn ich meine Cola nur aus dem Mehrwegbecher trinken will.
Außen an der McDonalds-Filiale ist die Werbung für neu angebotene nachhaltige Verpackungen zwar schon angebracht. Doch zunächst wird McDonalds, laut dieser Werbung, Mehrwegbecher in erster Linie für Getränke anbieten. Für das Essen gibt es wohl noch keine entsprechende Regelung.
Am Bestellterminal angekommen, schaue ich allerdings erstmal in die Röhre, denn derzeit sind die Becher ausverkauft. „Die waren schnell vergriffen“, sagt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage. Zurückgegeben wurden von den Bechern, auf die zwei Euro Pfand anfallen, anscheinend zu wenige. Man warte aktuell noch auf eine weitere Bestellung, heißt es an der Verkaufstheke.
Bei Burger King sind keine Becher da
Auch Burger King wirbt vor der Tür bereits mit Mehrwegverpackungen. „Mehrweg ist King“, heißt es. Zwar gibt es hier auch noch keine Mehrwegalternative für das Essen, aber laut Werbung sollen künftig Getränke, Eis und Shakes in Pfandbechern erhältlich sein. Wer dort allerdings wie ich am Mittwochmorgen eine Cola bestellt, der wird erstmal vertröstet, denn die entsprechende Taste an der Kasse sei noch nicht programmiert, erklärt eine Mitarbeiterin. Das hat besonders einen Grund: Die bestellten Becher sollen noch nicht eingetroffen sein.
Bei KFC läuft die App noch nicht
Kentucky Fried Chicken (KFC) am Karree hat einen anderen Weg gewählt, um auf Mehrwegverpackungen umzustellen. Sie kooperieren mit der App „Vytal“, durch die der Kunde am Bestellterminal eintragen kann, dass er eine nachhaltige Verpackung wünscht. Gesagt, getan. Doch trotzdem erhalte ich das gewohnte Papier um den Burger und den Pappbecher für die Cola. Auf Nachfrage erfahre ich, dass bestimmte Installationen, die für die Nutzung der App und der damit verbundenen Herausgabe des Mehrweggeschirrs nötig seien, erst in Kürze erfolgen. Der Vorteil ist hier offenbar im Gegensatz zu anderen Läden: Sobald die App funktioniert, gibt es die nachhaltige Verpackung auch für das Essen, nicht nur für Getränke.