Ursula Wegmann, 90 Jahre alt, trägt den Gesichtsschutz auch in der Fußgängerzone – und erst recht beim Einkaufen in Kamens Geschäften. © Stefan Milk
Einzelhandel in Kamen
Masken ohne Ende statt das Ende der Masken: Shoppen weiter mit Vorsicht
Ein Verzicht auf den Mund-Nasen-Schutz kommt für die meisten Kamener noch nicht infrage. Der Einzelhandel ist aber darauf vorbereitet, dass jetzt wieder „barrierefrei“ geshoppt werden darf.
Wer bei Blumen Risse am Markt 1 das Ladenlokal betritt, der kann jetzt auch den Duft von Rosen, Amaryllis und Ranunkeln auf sich wirken lassen. Mit dem Fall der allgemeinen Maskenpflicht auch im Einzelhandel ist das Shoppen mit allen Sinnen – auch mit der Nase – wieder möglich, eigentlich.
„Wir überlassen es den Kunden, wie sie sich verhalten möchten. Wir haben heute aber noch niemanden bedient, der keine Gesichtsmaske getragen hat“, hat Risse-Mitarbeiterin Jutta Wienke beobachtet. Darüber ist sie am ersten Handelstag, an dem die angepasste Corona-Schutzverordnung gilt, auch ziemlich erleichtert – schließlich ist die Ansteckungsgefahr trotz der seit Sonntag geltenden Lockerung zurzeit noch erheblich.
„Meine Hoffnung ist schon, dass die Kunden überwiegend weiter ihre Maske aufsetzen“, sagt Wienke, die auch weiter die Hygiene-Schutzscheibe an der Verkaufstheke schätzt („Ich hoffe, die bleibt immer“) und wie ihre Mitarbeiterinnen Lara Dietrich und Emily Schwolek weiterhin den Gesichtsschutz trägt, „weil das verantwortungsvoll gegenüber den Kunden ist“.
Nur fürs Foto ohne Mund-Nasen-Schutz: Jutta Wienke, Lara Dietrich und Emily Schwolek (v.l.), Mitarbeiterinnen bei „Blumen Risse“ in der Fußgängerzone, behalten im Kundenkontakt vorerst weiter die Maske auf. © Stefan Milk
Pieper: Kunden behalten überwiegend ihre Maske auf
In der Stadt-Parfümerie Pieper, nur einige Schritte in der Fußgängerzone weiter, spielt auch die Nase eine wichtige Rolle im Angesicht der vielen Düfte. Bei den Verkäuferinnen sind die Masken gefallen, zumindest zeitweise. „Wenn ich mit den Kunden Gespräche führe, dann setze ich sie aber nach wie vor auf“, berichtet Pieper-Mitarbeiterin Berna Özgüc. Auch sie spürt, dass die meisten Kunden noch nicht auf den Schutz von Mund und Nase verzichten möchten. „Es waren heute bisher wenige, die keine Maske trugen“, sagt sie.
Sie hält es dennoch künftig für einen Vorteil, wenn die Kunden die Düfte, die in der Kamener Parfümerie am Willy-Brandt-Platz 6 verkauft werden, auch wieder „barrierefrei“ erschnuppern können. „Dass das erst einmal ein komisches Gefühl nach so langer Zeit ist, ist klar“, sagt Özgüc. „Aber wir sehen endlich wieder ein Lächeln.“
Pieper-Mitarbeiterin Berna Özgüc (l.) tauscht sich mit ihrer Kollegin Angelika Richter über eine neue Duftnote aus. In der Parfümerie kann man wieder ohne Maske shoppen gehen. © Stefan Milk
Das Thema Maskenpflicht prägt die Gespräche
Man merkt es auch woanders sofort, wenn man vor den Läden steht. Das Thema Maskenpflicht bewegt und dominiert die Gespräche. „Jeder muss wissen, was er tut“, sagt dazu die Kamenerin Ursula Wegmann, die in einigen Monaten 91 Jahre alt wird. Sie zumindest, weiß, was sie tut: Sie behält die Maske auf, auch in der Fußgängerzone. „Mit meinen 90 Lebensjahren bin ich eher vorsichtig und verfahre so weiter“, sagt sie. Beim Einkaufen sei sie jedes Mal „ruckzuck durch“ – und das Maske-Tragen habe sich dabei bewährt. „Es geht mit nach wie vor gut – und so soll es auch bleiben.“
Der Wolfgang Freese wird weiterhin Maske tragen, wenn er im Laden einkaufen geht. „Die Pandemie hält uns noch weiter in Atem.“ © Stefan Milk
Kamen Quadrat: Fast alle Kunden tragen Gesichtsschutz
Im Einkaufszentrum „Kamen Quadrat“ an der Kampstraße sind ebenso nahezu alle Kunden mit Maske unterwegs – und damit besser geschützt vor einer Corona-Infektion als ohne. Wolfgang Freese macht da keine Ausnahme. „Sobald ich einen Laden betrete, setze ich die Maske auf, weil das für mich der optimale Schutz ist“, sagt der Kamener. Es sei im Angesicht der hohen Infektionszahlen schlichtweg zu früh, auf die Maske zu verzichten. „Die neue Regelung ist ja noch relativ frisch. Die Pandemie wird uns aber noch weiter in Atem halten“, ist er überzeugt.
Davon gehen auch die Risse-Mitarbeiterinnen aus, die nach eigenen Angaben viel „Kraft und Liebe“ in ihre Arbeit stecken. Und der Duft ihrer Blumen geht schließlich nicht verloren, nur weil zeitweise Maske getragen wird. Das Shoppen mit allen Sinnen – für viele Kunden, die weiterhin mit Maske einkaufen gehen, kann das offenbar noch etwas warten.
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