Lange war unklar, wie die Zukunft der Corona-Bürgertests in Deutschland aussehen würde. Inzwischen zeichnet sich ab, dass die aktuelle Bundesregelung über den 25. November hinaus in abgespeckter Form verlängert wird. Doch für das „Schnelltestzentrum Kamen City“ an der Weststraße ist diese Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unerheblich.
Die Corona-Teststelle im ehemaligen Sporthaus Wolter wird spätestens Ende Dezember schließen und auch nicht an einen anderen Standort umziehen. Das teilte der Betreiber MedTest aus Düsseldorf auf Anfrage mit. Zuvor war bekannt geworden, dass die Modeboutique Nova einen Mietvertrag für das Ladenlokal unterschrieben hat und dort im Januar einziehen wird.
Für MedTest ist der Umzug innerhalb der Fußgängerzone keine Option. Betriebsleiter Tim Reich verweist auf die rückläufige Entwicklung bei den Corona-Tests sowie die Ungewissheit über eine Fortsetzung der bisherigen Finanzierungsregeln. Die Entscheidung steht deshalb: Das Schnelltestzentrum wird geschlossen.
Lediglich der Zeitpunkt der Schließung ist noch offen, wobei Tim Reich nicht von einer Schließung spricht, sondern von einer Zusammenlegung mit der ebenfalls von MedTest betriebenen Teststelle an der Herbert-Wehner-Straße im Technopark. „Wann wir den Wechsel vornehmen, entscheiden wir, wenn wir die neue Verordnung haben“, sagte der Betriebsleiter. Die Teststelle im Technopark ist als Drive-In konzipiert, kann aber auch von Laufkundschaft genutzt werden.
Corona-Test kostet bis zu 9.50 Euro
Die künftigen Rahmenbedingungen für Gratis-Abstriche gehen aus einem Entwurf der neuen Testverordnung hervor. Beispielsweise brauchen Beschäftigte von medizinischen Einrichtungen und Besucher von Krankenhäusern und Pflegeheimen weiterhin nichts zu bezahlen. Auch das Freitesten nach einer häuslichen Isolierung wegen Covid-19 soll kostenlos bleiben.
MedTest verlangt derzeit 9,50 Euro für den Antigen-Schnelltest, sofern keine Voraussetzungen für einen kostenlosen oder einen auf drei Euro Eigenanteil ermäßigten Test bestehen. Seit 30. Juni ist der Anspruch auf eine Bürgertestung begrenzt und ein Testgrund muss angegeben werden.
Kostenlos ist der Bürgertest derzeit für Kinder bis fünf Jahre, Schwangere im ersten Trimester, Besucher und Patienten von Kliniken und Pflegeheimen, Haushaltsangehörige von Infizierten, Freitestungen, Bewohner von Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
Drei Euro zahlen derzeit Besucher von Indoor-Veranstaltungen am gleichen Tag, Personen mit Kontakt zu einer Risikogruppe am gleichen Tag, Personen mit Kontakt zu über 60-Jährigen am gleichen Tag und Personen mit erhöhtem Risiko in der Corona-Warn-App.
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