Engel aus Kamen mit Krankenfahrten auf Erfolgskurs Die Chefs fahren im Notfall selbst

Mit Krankenfahrten auf Erfolgskurs: Die Chefs fahren im Notfall selbst
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Als Sehmus Tekin als junger Mann kranke Menschen als Ferienjobber von A nach B fuhr, merkte er, was er noch alles besser machen könnte. Das setzte der frühere BWL-Student in die Tat um. Er gründete mit seinem Bruder Cengiz Tekin (42) ein Unternehmen für Krankenfahren – und legte los.

Die Firma Krankenfahren Engel, seit Anfang 2023 aktiv, ist seitdem auf Wachstumskurs. Gestartet mit nur zwei Fahrzeugen, sind nunmehr acht auf der Straße. „Und zwei weitere kommen jetzt dazu“, sagt Tekin zufrieden. Die Firma hat ihren Sitz an der Gutenbergstraße 1 in Kamen. Die Tekins beschäftigen etwa 25 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

Mythologische Wesen als Vorbild

Krankenfahrten – wie der Name schon sagt – bilden den Schwerpunkt der Arbeit der fahrenden Engel. Und die mythologischen Wesen sollen Vorbild sein für die Art und Weise, wie der Fahrdienstleister zu Werke geht. „Wenn meine Mutter irgendwo hingefahren werden müsste, dann wollte ich auch, dass das mit Einfühlsamkeit und viel Aufmerksamkeit passiert“, sagt Sehmus Tekin (29). Man wolle nicht, dass die Kundinnen und Kunden wie Pakete rein- und rausgeschoben werden. „Und das vermitteln wir auch unseren Fahrern.“

Und mit denen sind die Chefs ziemlich zufrieden, wie sie sagen. Über gute Rückmeldungen der Kunden, so Sehmus Tekin, sei er sehr glücklich. Jüngst habe die Belegschaft ihre Trinkgelder zusammengeworfen und an das Kinderhospiz Unna gespendet – 1200 Euro.

Ein Bild von der Internetseite von Krankenfahrten Engel.
Die Firma Krankenfahrten Engel bietet seit zwei Jahren ihre Dienste an und ist auf Wachstumskurs. © Carsten Janecke

Chefs sitzen auch selbst mal hinterm Steuer

Hauptsächlich sind es Dialysefahrten, Arztfahrten und ambulante Fahrten aller Art, die die krankenfahrenden Engel leisten. Abgedeckt werden auch Bedarfe in der Tagespflege und sonstige Pflegefahrten, Entlassungen und Einweisungen sowie Fahrten zur Strahlen- und Chemotherapie. Die Fahrer sind nicht nur in Kamen unterwegs, sondern im ganzen Kreis Unna. „Unsere Auftragsbücher sind voll“, sagt Tekin zufrieden. Das sei auch der Grund, warum nun weitere Krankentransportwagen, stets ausgestattet mit Rollstühlen und Krankenliegen, angeschafft werden. Dabei setzen die Tekins auf Transporter der Marke VW und Ford.

Wenn das Personal durch unterschiedliche Gründe mal knapp wird, setzen sich die Chefs auch selbst hinter Steuer und helfen aus. Groß betont wissen möchten sie das aber nicht. „Weil unsere Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen sollen.“ Und für die wollen sie lieber das Unternehmen gut steuern. Cengiz Tekin: „Wir stecken hier alles rein.“