Kommunalwahl 2025 in Kamen Bürgermeisterin Elke Kappen verkündet Entscheidung

Bürgermeisterin Elke Kappen tritt bei Kommunalwahl noch einmal an
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Elke Kappen strebt eine weitere Amtsperiode als Kamener Bürgermeisterin an. Das bestätigte die 61-jährige SPD-Politikerin an diesem Donnerstag (28.11.) auf Anfrage unserer Redaktion. „Ich stelle mich wieder zur Wahl“, sagte sie. Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen finden am 14. September 2025 statt. Etwaige Stichwahlen werden am 28. September durchgeführt.

Trotz zunehmend komplexerer Rahmenbedingungen habe sie, so Kappen, nicht lange mit sich ringen müssen, ob sie noch einmal antreten will. „Auch in schwierigen Zeiten kann man etwas bewegen. Es können ja nicht alle zu Hause bleiben.“

Bürgermeisterin strebt zweite Amtsperiode an

Kamens Bürgermeisterin hatte sich dennoch Zeit gegeben, um über ihre Zukunft grundlegend nachzudenken. Wer sie in diesem Jahr nach einer Antwort fragte, wurde auf die Tage nach den Herbstferien vertröstet. Nun ist es mit dem Tag der Eröffnung der Kamener Winterwelt etwas später geworden. Erste Hinweise, wie ihre Entscheidung ausfallen könnte, gab es allerdings bereits: durch ihre neue Aktivität in den vergangenen Wochen auf den Social-Media-Plattformen Instagram, Facebook und TikTok.

Wer sich dort verstärkt präsentiert, hat doch noch etwas vor? „Das habe ich. Wenn ich in dieser Hinsicht nicht optimistisch wäre, dann würde ich das nicht tun“, sagte Kappen jetzt. Am Donnerstagnachmittag veröffentlichte sie ihre Entscheidung zudem in den sozialen Medien.

Für die Bürgermeisterin, die für die Kamener SPD antritt, wäre es die zweite Amtszeit. Ihre erste Amtszeit wird länger andauern als die der meisten anderen Stadtoberhäupter in NRW. Weil sie 2018 in der laufenden Wahlperiode zur Nachfolgerin von Hermann Hupe (SPD) gewählt wurde, musste sie bei den jüngsten Kommunalwahlen im Jahr 2020 nicht antreten.

Bürgermeisterin Elke Kappen in ihrem Büro im Rathaus Kamen.
Elke Kappen tritt zur Bürgermeisterwahl 2025 wieder als Kandidatin der SPD in Kamen an. © Stefan Milk

Bewusstsein, dass die Arbeit nicht einfacher wird

Die sich weiter verschärfende Finanzkrise, durch die Städte immer weniger selbst gestalten können. Die zunehmende Stärke an den extremen politischen Rändern, die bei der Wahl 2025 auch Kamen stärker als bisher erreicht. Aber auch Anfeindungen gegenüber Amtsträgern in Zeiten, in denen die Zündschnur bei vielen Bürgern kürzer geworden ist: Kappen hat sich all das vor Augen geführt und ist sich bewusst, dass eine zweite Amtszeit nicht gerade einfacher wird. Sie habe deswegen sorgfältig darüber nachgedacht, was eine weitere Periode, dann von 2025 bis 2030, für sie bedeuten würde.

Ein Aufhören habe sie aber niemals ernsthaft in Erwägung gezogen. „Das ist einerseits eine Grundhaltung, andererseits liegt das aber auch daran, dass man immer mitten in der Arbeit steckt. Diese hört nicht auf und wirkt sich auch auf die Zukunft aus. Vom Kopf her ist es also wirklich so, dass es immer weitergeht.“

„Haben einige schwierige Lagen gemeistert“

In ihre Vermutung, dass die Arbeit in Zukunft nicht einfacher wird, mischt sich indes auch die Erkenntnis, dass sie bereits mit einigen schwierigen Lagen konfrontiert war. Wie mit der Coronakrise, mit der Energiekrise, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Globale Krisen, die sich in vielfältiger Form auch lokal auswirken.

Und dann noch die lokalen Reibungspunkte wie die Debatte über den Schulgarten, die Eskalation auf dem Alten Markt und der Sanierungsfall Bahnhofsparkhaus. „Ja“, sagt sie mit Blick auf manch ein Problem und manche Diskussion. „Es gibt Abende, die braucht man nicht.“ Aber sie habe in dieser Hinsicht, so Kappen, durchaus ein breites Kreuz und eine unbändige Gelassenheit. Das gelte auch bei Aufregung über Baustellen oder kaputte Straßen. „Wir können nur eines haben. Im Zweifel ist es doch besser, die Baustelle ist da.“

Elke Kappen und Tanja Brückel in der Stadthalle Kamen beim Wahlabend im Jahr 2018.
Elke Kappen und Tanja Brückel in der Stadthalle Kamen beim Wahlabend im Jahr 2018. In der Stichwahl setzte sich Kappen mit 54,3 Prozent der Stimmen durch. Brückel war als Kandidatin für CDU, Grüne, FDP und Freie Wähler angetreten. © Stefan Milk / Archiv

Nicht die Zeit der großen Versprechungen

Wenn sich Kappen einen Slogan wünschen würde, der für den Zusammenhalt in der Stadt steht, fiele ihr „Mein Kamen für alle“ ein, wie sie schmunzelnd sagt. „Denn das ist ja auch mein Kamen.“ Und wenn sie für gesellschaftlichen Zusammenhalt wirbt, dann fallen ihr viele Aspekte ein, was in der Zukunft getan werden muss. „Vor allem geht es darum, die Infrastruktur zu erhalten, die wir benötigen“, sagt sie in ihrer Eigenschaft als Schuldezernentin unter anderem in Bezug auf Schulen, Kitas und Offenen Ganztag.

Im Angesicht der knappen Haushaltsmittel geht sie davon aus, dass nicht alles zu realisieren sein wird, falls die Kommunen nicht mehr Geld von Bund und Land erhalten. „Große Versprechungen machen – dann klatschen alle und man wird vielleicht auch gewählt. Doch das mache ich nicht.“

Bürgermeisterin Elke Kappen in ihrem Büro im Rathaus Kamen.
„Ich stelle mich wieder zur Wahl.“ Elke Kappen verkündete am Donnerstag ihre Entscheidung, ob sie noch einmal als Bürgermeisterkandidatin antreten wird. © Stefan Milk