Aufgeschreckte Kamener alarmierten gegen 3.15 Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Polizei. Sie hörten extrem laute Knallgeräusche. Vor Ort sahen die Einsatzkräfte das Ausmaß der Zerstörung. Ein Geldautomat wurde gesprengt. Die Schäden gingen soweit, dass zunächst unklar war, ob nicht sogar die Statik des Gebäudes so sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass Einsturzgefahr bestand.
Anwohner berichteten von mehreren Detonationen. So schilderte einer von ihnen: Er sei nach einer ersten Sprengung an das Fenster seiner Wohnung gegangen. Von dort habe er hektisch hin und her laufende Personen gesehen. Ein schwarzer BMW sei mehrere Runden im anliegenden Kreisverkehr gedreht, ehe eine zweite Sprengung folgte und die Täter oder Täterinnen erneut hektisch umherliefen und anschließend abfuhren.
Eine weitere Bürgerin bestätigt: Ihre Katzen hätten angefangen zu knurren, ehe die erste Explosion zu hören war. Kurze Zeit darauf sei der nächste Knall gefolgt. Dann habe sie noch quietschende Reifen gehört. Erst danach sei sie mit ihrem Freund auf den Balkon gegangen. Beide hätten von dort aufsteigenden Qualm gesehen.
Ein anderer Anwohner spricht gar von drei Sprengungen. Die Polizei kann bis zum Abend zur Anzahl der Detonationen noch keine Angaben machen. In jedem Fall war das Ausmaß der Zerstörung groß, wie die Bilder am Tag danach zeigen. Die Druckwelle der Sprengung sei auch einige Straßen weiter noch zu spüren gewesen, so berichtet es ein Anwohner des Römerwegs. Eine Facebook-Userin aus Heeren überlegt, ob der Knall, der sie aus dem Schlaf gerissen hat, ebenfalls mit der Sprengung in Methler zusammenhängt.
Immerhin konnte das Technische Hilfswerk nach einiger Zeit das Betreten des Gebäudes freigeben. Die Statik war doch nicht so beschädigt, wie zunächst befürchtet. Auch die Straße In der Kaiserau konnte nach einiger Zeit wieder freigegeben werden. Sie war zunächst für den Straßenverkehr gesperrt, um den Einsatzort absperren zu können.

Damit konnten die Einsatzkräfte sowohl im Inneren, wie im Äußeren Spuren sichern. Fingerabdrücke an Türen wurden gesichert, eine Flasche aus dem Gebüsch neben dem Eingang sichergestellt, außerdem lag vor dem Eingangsbereich ein Seil. Was davon wirklich im Zusammenhang mit der Tat steht, werden erst die laufenden Ermittlungen zeigen.

Verwundert waren einige Augenzeugen, dass die Polizei in der Nacht erst nach etwa fünf Minuten am Einsatzort eintraf. Bis dahin waren die unbekannten Täter bereits geflohen. Aussagen zum Zeitpunkt des Eintreffens der Polizei oder zur Dauer und Anzahl der eingesetzten Kräfte lässt die Polizei aus einsatztaktischen Gründen grundsätzlich unkommentiert.

Nach einigen Stunden rückten mit dem Landeskriminalamt erste Einsatzkräfte wieder ab. Am Mittag verließ als letztes auch die Kriminaltechnische Untersuchung (KTU) den Tatort.
Auch wenn der Einsatz vor Ort seit Donnerstagmittag abgeschlossen ist, gehen die Arbeiten noch weiter. Die Schäden in der Filiale müssen aufgeräumt und beseitigt werden. Die Ermittlungen der Einsatzkräfte dauern noch an. Bisher konnte die Polizei Angaben der Bewohner weder bestätigen noch dementieren, sondern ließ sie aus ermittlungstaktischen Gründen unkommentiert.
Weitere Bilder über den Polizeieinsatz vor Ort finden Sie unter www.hellwegeranzeiger.de
Geldautomat in Methler gesprengt: KTU beendet den Einsatz vor Ort
In Bildern: Der Tag nach der Sprengung eines Geldautomaten in Methler