Eigentlich sollte die neue Brücke, auf der die A1 die Unnaer Straße (B233) in Kamen überquert, ja längst fertig sein. Als der Abriss und Neubau im Jahr 2023 begannen, hieß das Ziel für den Abschluss noch „Ende 2024“. Dass sich das nicht halten lässt, ist schon länger klar. Nun verkünden die Schilder an der Autobahn ein Bauende für den kommenden Herbst. Aber festlegen will sich die Autobahngesellschaft lieber nicht.
„Grundsätzlich befinden wir uns im Zeitplan“, teilt Mirko Heuping auf eine entsprechende Anfrage mit, der Sprecher der Niederlassung Westfalen in Hamm. Aber ein „genaues Enddatum“ für den Brückenbau lasse sich derzeit noch nicht festlegen. Offenbar ist das eine Rechnung mit vielen Unbekannten.
Wetter und Baugrund können Verzögerungen auslösen
„Gerade bei großen Projekten kann es zu Verschiebungen kommen, weil unterschiedliche Arbeiten aufeinander aufbauen“, schreibt Heuping. „Wir arbeiten nicht ,im Labor‘, Einflüsse wie Witterung oder unerwartete Bedingungen zum Beispiel beim Baugrund müssen berücksichtigt werden.“

Dass der Zeitplan an der A1-Baustelle ziemlich durcheinander gerät, zeichnete sich allerdings schon Anfang 2024 ab. Im August 2023 hatte die Autobahngesellschaft sechs konkret datierte Wochenenden genannt, an denen die B233 zwischen Kamen und Unna wegen des Brückenabrisses voll gesperrt werden sollte. Das erste lag im Dezember 2023. Schon die zweite, für den folgenden Februar angekündigte Sperrung musste verschoben werden. Schließlich wurde sie im Mai nachgeholt.
Zwei Sperrungen stehen noch
Inzwischen legt sich die Autobahngesellschaft auch bei den Sperrterminen lieber nicht mit allzu viel Vorlauf fest, sondern kündigt sie lieber kurzfristig an. Die jüngste Sperrung war im Januar, als ein großer Autokran vier jeweils 50 Tonnen schwere Fertigteile für die neue Brücke einhob. Die Sperrung dauerte allerdings nur von Samstagabend bis Montagmorgen. Im August 2024, als ein Teil der Brücke abgerissen wurde, war die Bundesstraße bereits ab Freitagabend dicht.

Nachdem die B233 bisher insgesamt viermal gesperrt war, müssen sich die Auto- und Radfahrer zwischen Kamen und Unna noch auf zwei weitere Wochenenden mit Umwegen einstellen. An diesen Plänen hielten die Brückenbauer auch fest, teilt Heuping mit. Diese Termine stünden allerdings noch nicht fest.