Nach strukturellen Änderungen durch Corona Wie Kamener Bürger bis heute davon profitieren

Von Rabea Wortmann
Flexibler, digitaler und informativer: Corona hat Verwaltung verändert
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Nach knapp mehr als drei Jahren Coronapandemie sind seit Ostern nun auch die letzten Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum aufgehoben worden. Damit sind die Zeiten von Mundschutz und Abstand halten weitgehend vorbei. Dabei hat sich in der Zeit seit März 2020 vieles verändert – auch in der Kamener Stadtverwaltung. Neben all dem, was Corona ihr und den Mitarbeitern abverlangt hat – und ohne all das Leid und die Sorgen der Menschen vor allem zu Beginn des Virus‘ vergessen zu wollen –, gibt es aber auch durchaus positive Aspekte, die die Pandemie nach sich zog. Von manch struktureller Veränderung profitieren die Bürger.

„Für die Stadt Kamen gab es durch die Einführung der Corona-Maßnahmen sicherlich einige Veränderungen, die bis heute wirken“, erklärt Stadtsprecher Rüdiger Büscher im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein Aspekt: „Unsere Kommunikationswege wurden im Rahmen der Pandemie verändert und stark ausgebaut“, erklärt Büscher. Konkret heißt das: „Die mediale Präsenz und Verfügbarkeit in den Medien wurde durch die Stadt Kamen konsequent intensiviert“. Damit präsentiert sich die Stadt in den digitalen Medien informativer und letztlich auch näher an den Bürgern dran.

Was ebenfalls auf Corona basierte: Die Vereinbarung von Terminen bei der Stadtverwaltung, um so Kontakt- und Abstandsregeln einzuhalten. Dabei zeigte sich, dass das Prinzip für beide Seiten – sowohl Verwaltung als auch die Bürger – deutlich entspannter funktioniert, als ohne Termin ins Rathaus zu gehen. „So können Wartezeiten, beispielsweise im Bürgerbüro, durch eine vorherige Terminvereinbarung auch weiterhin deutlich verkürzt werden“, sagt Rüdiger Büscher.

Wovon zwar die Bürger nicht profitieren, dafür aber die städtischen Mitarbeiter: Die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten in der Verwaltung wurden seit Corona stark ausgebaut. „Diese Option halten wir selbstverständlich auch nach Beendigung der Corona-Maßnahmen weiter offen“, betont der Sprecher der Kamener Stadtverwaltung.

Bürgermeisterin Elke Kappen Kamen Stadtverwaltung Corona Veränderungen Bürgerservices
Elke Kappen ist Bürgermeisterin und damit auch Chefin der Kamener Stadtverwaltung. Rund um die Bürgerservices hat sich dabei Corona-bedingt einiges getan - durchaus im positiven Sinne für die Bürger. © Stefan Milk

Miteinander in Kamen wird positiver empfunden

Corona hat unterdessen aber noch etwas gezeigt: Das Miteinander in Kamen hat mehr Bedeutung gewonnen, etwa in Form von bürgerschaftlichem Engagement. „Hier sind die diversen Nachbarschaftshilfen, Einkaufsangebote oder soziale Betreuungen älterer Mitmenschen durch Nachbarn, Freunde oder auch Fremde besonders hervorzuheben. Auch die Angebote der lokalen Händler waren in Kamen schnell allgemein bekannt und wurden vielfältig und gern genutzt“, betont der Stadtsprecher.

Das Fazit der Stadtverwaltung nach rund drei Jahren Corona: „Zum Ende der Pandemiebeschränkungen ist das persönliche Erleben der individuellen Freiheit durch jeden Einzelnen von uns sicherlich erwähnenswert und der Wegfall von Beschränkungen ist auch eine Erleichterung für die tägliche Verwaltungsarbeit“, erklärt Rüdiger Büscher. Man ziehe aber aus den Erfahrungen während der Pandemie Lehren „und diese fließen in die Planung für zukünftiger Szenarien mit ein“, erklärt der Stadtsprecher im Hinblick darauf, falls es noch einmal zu einer solchen Pandemie oder einer Wiederbelebung von Corona käme. Der Blick nach vorne ist daher positiv: „Wenn uns die Corona-Situation jedoch eins gelehrt hat, dann sicher, dass jede Herausforderung oder Krise individuell zu betrachten und auch zu meistern ist.“