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Extrablatt ohne Maskenpflicht: „Viele sagen: Endlich sind wir frei!“
Gastronomie
Zum Tisch in Cafés und Restaurants geht‘s jetzt auch ohne Maske. Im Extrablatt Kamen strebt Gastronom Akyüz Erol die alte Normalität an. Seit Wegfall der Auflagen heißt es dort oft: „Endlich sind wir frei!“
Nun ist keine Maske mehr notwendig, wenn es in Kneipen, Restaurants und Cafés zum Tresen, Tisch oder Buffet geht: Im Kamener Café Extrablatt ist Betriebsleiter Akyüz Erol froh, dass die Auflagen, die die Gastronomie in der Corona-Zeit beschwerlich machten, nun nicht mehr gelten. „Viele meiner Gäste haben sich gefreut. Sie sagten: Endlich sind wir wieder frei.“ Seit Sonntag gilt die Maskenpflicht nicht mehr – und auch Impfnachweis samt Ausweis müssen nicht mehr kontrolliert werden. „Es war gleich rappelvoll“, berichtet der Gastwirt des Cafés, das in prominenter Lage direkt neben dem Kamen-Quadrat-Eingang liegt.

Extrablatt-Geschäftsführer Akyüz Erol kann ab sofort ohne strenge Corona-Auflagen öffnen. Masken müssen nicht mehr getragen werden. © Stefan Milk
Wer die Maske trägt, fällt nicht weiter auf
Erol erhofft sich nun einen neuen Schub, was die Gästezahl angeht. 40 Mitarbeiter, die an allen sieben Wochentagen jeweils in zwei Schichten arbeiten, beschäftigt er an dem Standort, der im Juli 2015 eröffnet wurde. Er weiß, dass das Tragen der Maske bei vielen Gästen noch unterschiedlich betrachtet wird. „Am Anfang haben sich einige rausgesetzt. Und manche haben sich beschwert, die die Änderung noch nicht mitbekommen haben“, berichtet er. Überwiegend seien die Gäste aber froh, dass sie nun auf die Maske verzichten können.
Wer die Maske weiter tragen will, fällt allerdings nicht weiter auf: Zahlreiche Gäste tragen sie weiterhin, wenn sie am Buffet zwischen frischem Salat, veganer Hafermilch, Naturjoghurt und Leberwurst wählen. „Auch meinen Mitarbeitern habe ich es selbst überlassen, ob sie weiterhin die Maske tragen möchten oder darauf verzichten wollen“, so Erol. Von der neuen Normalität, Maske zu tragen, zurück zur alten Normalität ohne Maske – das geht offenbar nicht von heute auf morgen.
Sorge vor Kaufkraftverlust durch Energiekrise
Zurück zur Normalität, also der alten, das ist es, was sich der Extrablatt-Gastronom erhofft. Denn die vergangenen zwei Jahre, samt Lockdown und vielfach sich verändernder Auflagen, seien schwer gewesen. „Wir haben gekämpft, konnten das in der großen Extrablatt-Gruppe aber meistern“, sagt er über den Verbund mit über 100 Standorten von Aachen bis Kapstadt in Südafrika – und in Kamens Nachbarstadt Unna.
Jetzt ist Erol besorgt, dass die aktuelle Energiekrise den Kunden ihre Kaufkraft nimmt. „Das ist schon zu spüren.“ Dankbar ist er zahlreichen Stammkunden, die auch unter Corona nahezu täglich das atmosphärische Café besuchten. „Das hat gut geholfen.“
Jahrgang 1968, aufgewachsen in mehreren Heimaten in der Spannbreite zwischen Nettelkamp (290 Einwohner) und Berlin (3,5 Mio. Einwohner). Mit 15 Jahren erste Texte für den Lokalsport, noch vor dem Führerschein-Alter ab 1985 als freier Mitarbeiter radelnd unterwegs für Holzwickede, Fröndenberg und Unna. Ab 1990 Volontariat, dann Redakteur der Mantelredaktion und nebenbei Studium der Journalistik in Dortmund. Seit 2001 in Kamen. Immer im Such- und Erzählmodus für spannende Geschichten.
