Die Stadt Kamen unterstützt das Kindergartenwerk des Ev. Kirchenkreises Unna mit einer freiwilligen Übernahme des Trägeranteils für fünf Kindertagesstätten in Kamen.
In der Beschlussvorlage des Jugendhilfeausschusses der Stadt Kamen heißt es, dass die vollen 10,3 Prozent des Trägeranteils rückwirkend ab dem 1. August 2024 und bis zum 31. Juli 2027 von der Stadt übernommen werden sollen. Zudem soll ein einmaliger Zuschuss von 10.124 Euro für das laufende Kita-Jahr 2024/25 gewährt werden.
Finanzielle Notlage bei evangelischen Trägern
Hintergrund dieser Entscheidung sei die angespannte finanzielle Situation des Evangelischen Kirchenkreises Unna. Trotz eines laufenden Konsolidierungsprozesses könne das Kindergartenwerk die Finanzierung seiner Einrichtungen in absehbarer Zeit nicht mehr ohne zusätzliche Unterstützung sichern. In Kamen seien davon fünf Kitas betroffen: Gemeinsam unterm
Regenbogen (Heeren), Otto-Prein-Straße (Methler), Kämerstraße (Mitte), Henri-David-Straße (Mitte) und Unter dem Regenbogen (Südkamen). Auch andere Städte wie Bergkamen und Unna als auch der Kreis Unna stehen vor ähnlichen Herausforderungen.
Herausforderung für den städtischen Haushalt
In Zahlen bedeutet das für Kamen einen künftigen Mehraufwand von etwas mehr als 186.000 Euro im Kindergartenjahr 2024/2025. So liege das künftige Jahresergebnis für das Kindergartenjahr 2024/2025 bei knapp 446.000 Euro statt wie bisher bei 259.772 Euro.
Da für das Kindergartenjahr 2025/2026 noch keine genauen Kinderzahlen vorliegen würden, rechne man unter gewissen Annahmen mit einem Gesamtbetrag in Höhe von rund 488.000 Euro.

Zusätzlich soll von jeder beteiligten Kommune und dem Kreis Unna ein Einmalzuschuss kommen. In Kamen beläuft sich dieser auf maximal 10.124 Euro. Die zusätzlichen Mittel für Kamen werden aus dem Belastungsausgleich Jugendhilfe (BAG-JH) bereitgestellt.
Laut Beschlussvorlage würde die Entwicklung zur Finanzierung der Kindertagesbetreuung den städtischen Haushalt zukünftig vor weitere Herausforderungen stellen. Ohne zusätzliche Bundes- oder Landesmittel komme es zu einer dauerhaften Belastung der Kommunen.
Der Jugendhilfeausschuss hat der Vorlage am Donnerstag (7.3.) einstimmig zugestimmt. Der Rat der Stadt Kamen tagt am 19. März. In Unna wurde das Thema in einer nicht-öffentlichen Sitzung beraten.