Explosionsgefahr in Kamen-Heeren gebannt – so berichteten wir im Liveblog 150.000 Euro Sachschaden

Im Video: Evakuierung in Kamen: Explosionsgefahr nach Lagerhallenbrand
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem es am Montag (17.3) in einer Lagerhalle an der Dieselstraße in Heeren-Werve gebrannt hat, wurde der Bereich um den Brandort am Abend evakuiert.
  • Menschen, die in einem Radius von 200 Metern um den Brandort wohnen, mussten ihre Häuser verlassen – erst am Dienstagmittag (18.3.) gab es Entwarnung: Sie konnten in ihre Häuser zurückkehren.
  • Die Feuerwehr kühlte eine Acetylen-Flasche, für die Explosionsgefahr bestand, bis der Behälter schießlich am Dienstagmittag abtransportiert werden konnte.
  • Die Stadt Kamen richtete ein Krisentelefon ein: 0800 1020205.

Ein Polizeiwagen bei der Evakuierung in Heeren-Werve
Die Polizei bereitete eine Evakuierung vor. © Michael Neumann

Update: Dienstag, 16.29 Uhr

Den Brand einer Lagerhalle hatten die Feuerwehrleute relativ schnell unter Kontrolle. Dachten sie. Doch das Drama begann erst, als die Flammen gelöscht waren. Hier unsere Zusammenfassung der Ereignisse von Montag und Dienstag. Damit beenden wir diesen Liveblog.

Update, Dienstag, 14.12 Uhr
Die Polizei beziffert den Sachschaden, der bei dem Brand entstand auf rund 150.000 Euro, wie sie in einer Pressemitteilung schreibt. Die Brandursache steht noch nicht fest: „Die Ermittlungen dauern an.“

Update, Dienstag, 12.37 Uhr
Durch den Brand der Halle ist tatsächlich Asbest freigesetzt worden. Das haben die Messungen der Lanuv-Experten am Montagabend ergeben, bestätigte Feuerwehrsprecher Björn Stube. Allerdings sahen die Fachleute wohl keine nachhaltige Gefährdung. Nach der Reinigung der Straße dürfte für die Menschen in den umliegenden Häusern und Betrieben kein Gesundheitsrisiko mehr bestehen, gab Stübe die Experten-Ansicht wider: „Auch wir von der Feuerwehr mussten unsere Fahrzeuge waschen und unsere Kleidung reinigen.“ Danach sei die Angelegenheit dann auch erledigt.

Update, Dienstag, 12.28 Uhr
Die Evakuierung und die Sperrungen sind aufgehoben. Das meldet die Stadt Kamen. Die Bewohner können in ihre Häuser zurückkehren, die Betriebe ihre Arbeit wieder aufnehmen. „Nach aktuellem Kenntnisstand gehen damit von der Brandstelle, auch unter dem Aspekt einer etwaigen Asbest-Belastung, keine weiteren Gefahren aus“, heißt es in der Pressemitteilung.

Update, Dienstag, 12.19 Uhr
“Die Explosionsgefahr ist gebannt“, meldet Feuerwehr-Sprecher Björn Stübe. Die Gasflasche ist so weit abgekühlt, dass sie bewegt werden konnte. Sie befindet sich derzeit in einer mit Wasser gefüllten Baggerschaufel. „Dort wird sie auch abgeblasen“, berichtet Stübe. Er rechnet damit, dass die Sperrungen und die Evakuierung in Kürze aufgehoben werden.

Update, Dienstag, 12.14 Uhr
Die Pressestelle des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) bestätigt, dass am Abend Experten an der Brandstelle waren, um Asbest-Messungen vorzunehmen. Ergebnisse sind noch nicht bekannt.

Der Bereich des Brandorts war am Dienstagmorgen weiträumig abgesperrt, weil eine Explosionsgefahr noch nicht gebannt war.
Der Bereich des Brandorts war am Dienstagmorgen weiträumig abgesperrt, weil eine Explosionsgefahr zunächst noch nicht gebannt war. © Marcel Drawe

Update: Dienstag, 11.47 Uhr

„Es herrscht gespenstische Stille“, berichtet unser Reporter Johannes Brüne am Dienstagmorgen um 11.30 Uhr während einer Liveschalte vom Rand der Evakuierungszone. Es herrsche weiter Explosionsgefahr. „Die Feuerwehr ist immer noch damit beschäftigt, die Gasflasche zu kühlen.“

Der Sperrradius um die abgebrannte Lagerhalle sei augenscheinlich verringert worden. Unser Reporter durfte sich kurzzeitig unter Polizeibegleitung innerhalb der Evakuierungszone bewegen, um sich ein Bild von der Lagerhalle zu machen. Diese sei ausgebrannt, auch ein ausgebranntes Wrack eines Bullis sei zu sehen gewesen.

So berichteten wir am Dienstagmorgen live

Notquartier in der Volkshochschule an der Bergstraße

Zum Glück handelte es sich um eine Halle in einem Gewerbegebiet, in dem nicht allzu viele Menschen wohnen, sagte Kreisbrandmeister Martin Weber am späten Abend. Entgegen ersten Meldungen liegt das Pröbstinghaus, ein Wohnheim für Menschen mit Behinderungen, nicht im Evakuierungsradius. Die Stadt Kamen richtete ein Notquartier in der Volkshochschule an der Bergstraße 13 ein. Die Betreuungsstelle ist auch an diesem Dienstag für Betroffene geöffnet.

Bis zum Dienstagmorgen konnten die Anwohner nicht in ihre Häuser zurückkehren. Bürgermeisterin Elke Kappen sagte, dass nur relativ Menschen von der Evakuierung betroffen sind. Sie sprach von etwa zehn Menschen.

Anwohner, Angehörige und Betroffene der Firmen, die sich über den Stand des Einsatzes informieren möchten, können sich ab sofort über ein Krisentelefon unter Tel. (0800) 1020205 melden. „Es ist noch nicht absehbar, wann die Evakuierungsmaßnahme aufgehoben werden kann“, so die Beigeordnete Hanna Schulze am frühen Morgen.

So war die Situation am späten Abend

Benachbarte Firmen können Betrieb nicht aufnehmen

Die umliegenden Firmen konnten am Morgen zudem nicht ihren Betrieb aufnehmen. Die Firmengelände, die im entsprechenden Radius liegen, dürften nicht betreten werden, wie Björn Stübe von der Feuerwehr Kamen mitteilte.

In der Halle befindet sich eine Acetylen-Flasche, die auch am Dienstagmorgen permanent weiterhin gekühlt wird. Sie könnte sonst explodieren. „Das kann noch 24 Stunden dauern“, sagte Weber.

Temperatur der Flasche schnellte hoch

Am Dienstagmorgen befand sich die Temperatur der Flasche nicht im kritischen Bereich. Die Feuerwehr, so Stübe, kühle die Acetylen-Flasche, die so groß ist wie eine schmale, hohe Schweißer-Flasche, mit Wasserstrahlen aus zwei Strahlrohren eines Löschfahrzeuges. „Aus sicherer Deckung, damit niemand gefährdet wird.“

Die Temperatur der Flasche werde permanent überwacht. Mit einer Drohne und Wärmebildkamera. Dafür werde der Kühlungsprozess für einige Sekunden unterbrochen, um zu testen, wie die Flasche reagiert. Am Anfang schnellte die Temperatur binnen weniger Sekunden auf 30 Grad hoch. Stübe: „Das ist kein Spaß.“ Am Dienstagmorgen aber reagierte die Substanz in der Flasche bereits nicht mehr so heftig.

Wir berichten an dieser Stelle weiter.