Katja Wolff hat schwere Monate hinter sich. Im September 2024 vernichtete ein Großbrand ihre Heizungs- und Sanitärfirma an der Gutenbergstraße in Kamen. Wolff musste erst ins Homeoffice und dann mit ihren Mitarbeitern in eine Art Notquartier ziehen. Und nun verschwindet auch noch der Firmenname. Letzteres verkündet Wolff an diesem Freitag (28.3.) mit einem Lächeln im Gesicht.
Sie hat ein neues Obdach für sich und ihre Beschäftigten gefunden: Die Wolff Fachmarkt GmbH schließt sich zum 1. April mit der John Installations- und Heizungsbaugesellschaft mbH zusammen. Die hat ihren Sitz in der „Bäderschmiede am Förderturm“ an der Herbert-Wehner-Straße. Also in unmittelbarer Nähe von Wolffs provisorischen Firmensitz an der Konrad-Zuse-Straße.
Die räumliche Nähe war dann auch einer der Gründe, aus denen die Fusions-Idee geboren wurde, berichtet Patrick John: „Man kennt sich und man spricht miteinander.“
Sechs Mitarbeiter ziehen mit
Anders als häufig beim Zusammenschluss von Großunternehmen geht es bei dieser Fusion zweier alt eingesessener Handwerksbetriebe nicht um den Abbau von Arbeitsplätzen. Mit Katja Wolff ziehen sechs Mitarbeiter unter das John-Dach. Die anderen seien in Rente gegangenen oder hätten sich anderweitig orientiert, sagt die Chefin.

Nach Angaben von Wolff und John arbeiten 40 Menschen in dem Gemeinschaftsunternehmen. Fünf davon setzen ihre Ausbildung fort, die sie bei John begonnen haben. Damit seien die Büro-Kapazitäten in dem vor ungefähr zehn Jahren errichteten Firmensitz fast voll, sagt John. Und Wolff steht wieder eine Ausstellungsfläche zur Verfügung, die nach dem Großbrand fehlte.
Anders als an der Gutenbergstraße wird sie keine Ersatzteile mehr verkaufen. Aber dieses Geschäft hätte ohnehin keine allzu große Bedeutung gehabt, sagt sie. „Ansonsten ändert sich für die Kunden nichts.“ Auch nicht für diejenigen, die Wartungsverträge mit der Wolff GmbH geschlossen hätten.

Mitbewerber haben ein gute Verhältnis miteinander
Dass aus Konkurrenten Geschäftspartner werden, scheinen die Beteiligten für gar nicht so ungewöhnlich zu halten: „Das Verhältnis der Installateure untereinander ist hier deutlich besser als anderen Orten“, meint Patrick John.
Das hat auch Katja Wolff gespürt, nachdem sie im vergangenen Jahr nach dem Feuer um die Existenz ihres Unternehmens bangen musste: „Ich habe von den Mitbewerbern große Anteilnahme erfahren und viel Hilfe bekommen.“