Im Sommer staubig, im Frühjahr, Herbst und Winter matschig. Der Sesekeweg ist seit der Renaturierung des Flusses zwar eine der schönsten und schnellsten Strecken zwischen Lünen und Bönen – der durch Kamen und Bergkamen verlaufende Fuß- und Radweg sorgt aber auch für viel Ärger bei seinen Nutzern. Aktuell geht es von einer Pfütze ins nächste Schlammloch. Wer den Weg beruflich nutzen will, steigt dann doch lieber ins Auto.
Der vom Lippeverband vor drei Jahren angekündigte Umbau mit Asphalt ist zwar nicht vom Tisch, wird aber vermutlich noch nicht kurzfristig erfolgen. Das teilte Ilias Abawi, Sprecher der Lippeverbands, auf Anfrage der Redaktion mit. „Wir werden den Weg auf jeden Fall asphaltieren. Wann, das steht aber nicht nicht fest.“

Gar nicht so einfach, ein Bauunternehmen zu kriegen
Das liegt auch daran, dass zurzeit bereits an einer anderen Trasse gearbeitet wird – an der Kuhbachtrasse in Bergkamen. Wie berichtet fehlt dort nur noch die oberste Deckschicht, die aus einem hellen Splitt besteht. In gleicher Bauweise soll auch der Umbau des Sesekewegs erfolgen, der eine Gesamtlänge von etwa 25 Kilometern hat. Zwei Dinge sind laut Abawi notwendig, damit die Arbeiten starten können
„Eine längere Trockenphase mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad, damit der Asphalt hält.“ Und eine Firma, die noch gefunden werden muss. „Aufgrund der aktuellen Marktlage ist es schwer, einen Dienstleister zu finden, der das macht.“ Der Lippeverband hängt seinem Zeitplan aber nicht hinterher. Als er 2021 ankündigte, die Radwege zu erneuern, war von einem Zeitraum von fünf Jahren die Rede.
Belag ist kühler als herkömmlicher Schwarzasphalt
Der helle, beigefarbene Asphalt soll das Radfahren auf den Radwegen des Lippeverbandes komfortabler machen. Es gibt aber weitere Vorteile. Der Belag ist kühler als herkömmlicher Schwarzasphalt und kann Hitze besser absorbieren. Das ist nicht nur besser für Wildtiere und Insekten. „Auch für Vierbeiner, die sich ansonsten die Pfoten verbrennen würden“, so Abawi mit Blick auf Hunde, die auf den Wegen ausgeführt werden. Wenn der Umbau startet, kann die bisherige Fahrbahndecke aus verdichtetem Erdreich als Unterbau genutzt werden.
Die Krümel-Radwege wurden jahrelang vom Land gefördert
Die Krümel-Radwege, sogenannte wassergebundene Radwege, sind in der Region deswegen so oft zu finden, weil sie vom Land NRW jahrelang gefördert wurden. Sie galten als besonders umweltfreundlich, weil man annahm, dass das Wasser durch die Krümelschicht besser versickern kann.
Mittlerweile sind Experten auch anderer Meinung: Die wassergebundene Decke, so heißt es, sei teilweise sogar schädlicher, weil sie in hohem Maß verdichtet werden muss, während die Asphaltdecke eine gewisse Porosität habe und deswegen sogar günstiger sei, was die Durchnässung betrifft.