Achtung, die Fassade bröckelt. Am Haus der Stadtgeschichte, dem früheren Amtsgericht Kamen, waren die Schäden so gravierend, dass die Stadtverwaltung zeitweise den Bürgersteig sperren musste. Teile der Fassade waren an der Bahnhofstraße 21 in Kamen hinabgefallen und stellten eine Gefahr für die Passanten dar. Nachdem die Schäden provisorisch beseitigt wurden, steht nun eine Generalüberholung des prächtigen Bauwerks aus der Zeit des Historismus bevor.
Dafür will die Stadt Kamen 800.000 Euro aus dem Haushalt des kommenden Jahres locker machen. „Nachdem sich dort Stein lösten, investieren wir jetzt in Sicherheit und Erhalt“, so Bürgermeisterin Elke Kappen im Gespräch mit der Redaktion. Der Stadtrat entscheidet darüber in seiner Sitzung am 12. Dezember.

Das sowohl innen wie außen unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde in den Jahren 1894 bis 1896 errichtet – für das königlich preußische Amtsgericht. Das war dort von 1896 bis 1964 beheimatet, von 1964 bis 1977 waren anschließend Bereiche der Stadtverwaltung angesiedelt, bevor es von 1977 bis 1998 als Kreis- und Stadtbücherei genutzt wurde.
Am 2. Oktober 2002 wurde dort das Kamener Stadtmuseum wiedereröffnet, das aktuell von Robert Badermann geleitet wird. Besonderheit: Weil es sich um ein ursprünglich fürs Amtsgericht erbautes Gebäude handelt, gibt es auch noch einen Zellentrakt.