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Seit etwa einem Jahr stand der Entschluss schon fest, jetzt wurde er umgesetzt: Christina Engelhardt hat zum 1. Januar ihr Blumengeschäft an der Nordstraße geschlossen.
34 Jahre existierte das Blumengeschäft der Familie Engelhardt an der Nordstraße, jetzt hat es seine Pforten geschlossen. Wie Christina Engelhardt, die den Laden vor etwa einem Jahr übernommen hatte, mitteilte, ist einer der Gründe für die Ladenschließung fehlende Kundschaft.
Trotzdem spielten bei dieser Entscheidung mehrere Faktoren eine Rolle. „Holzwickede ist nicht die perfekte Lage für ein Blumengeschäft“, sagt Engelhardt. Die Kunden könnten vor ihrem Laden teilweise schlecht parken. Mit großen Gartencentern könne sie ohnehin kaum konkurrieren. Zuletzt habe sie vorwiegend einzelne Blumensträuße verkauft. „Aber damit kann ich noch nicht mal die Nebenkosten bezahlen“, sagt die Blumenhändlerin.
Die meisten anderen kleineren Geschäfte rund um die Nordstraße hätten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Manche seien aber etwas besser abgesichert: Mit einer eigenen Immobilie hätte sich Engelhardt möglicherweise noch eine Zeit lang über Wasser halten können, wie sie vermutet. Dadurch, dass sie das Ladenlokal lediglich gemietet hatte, blieb ihr nach eigenen Angaben nur wenig Spielraum.
Stammkunden, die von der Schließung mitbekommen haben, zeigten sich seitdem laut Engelhardt betroffen. So auch Heike Lammert, die dort am Freitag noch zwei Blumensträuße kaufte. Die Holzwickederin findet es schade, dass kleinere Betriebe oftmals nicht mehr mithalten könnten und aus dem Bild der Gemeinde verschwinden: „Ich schätze den persönlichen Umgang mit den Verkäufern“, sagt sie.
Den Familienbetrieb, den Christina Engelhardt in der dritten Generation betrieben hatte, gibt sie daher auf, auch wenn ihr die Entscheidung alles andere als einfach gefallen ist. „Mein Herz bleibt auf jeden Fall hier“, sagt die Holzwickederin, die wegen der Ladenschließung ein „hartes Weihnachtsfest“ hinter sich hat.
Ihre Mutter, die vor knapp einem Jahr verstorben ist, hatte den Blumenladen über mehrere Jahrzehnte betrieben. Einen zweiten Laden an der Hauptstraße hatte sie schon vor Jahren aufgegeben, weil das dortige Gebäude abgerissen wurde.
Wer in das Ladenlokal an der Nordstraße ab nächstem Jahr hineinziehen werde, sei bisher noch nicht bekannt. „Für meine Kunden wäre es natürlich schön, wenn ein anderer Blumenhändler dort einziehen würde“, sagt Engelhardt, die sich in den nächsten Monaten selbst um eine Stelle in einem anderen Blumengeschäft bemühen will. „Aber erst muss ich das hier alles abwickeln“, sagt sie.
1993 in Hagen geboren. Erste journalistische Schritte im Märkischen Sauerland, dann beim Westfälischen Anzeiger in Werne. Spielt in seiner Freizeit gerne Handball und hört Musik.