Es war ein Triumph, den der Verein „Vorhang auf, Holzwickede!“ mit seinem Stück „Sister Act“ im Emschersaal des Rat- und Bürgerhauses erlebte. Ein Dutzend Vorstellungen allesamt ausverkauft. Es wird aber voraussichtlich ein einmaliges Erlebnis gewesen sein. Denn eine Rückkehr in den Emschersaal mit seinem neuen Projekt wird es nicht geben.
„Sister Act im Emschersaal war ein voller Erfolg. Wir sind sehr stolz, dass wir so einen Verein in Holzwickede haben“, betont Bernd Kasischke, der Erste Beigeordnete der Gemeinde. „In dieser Dimension und zeitlichen Inanspruchnahme können wir den Emschersaal und die benötigten Bereiche des Rathauses aber leider nicht mehr zur Verfügung stellen. Wir beraten uns gerade intensiv mit dem Verein, um einen passenden, alternativen Auftrittsort zu finden.“
Durch die Nutzung des Musicalvereins seien einige Schäden entstanden. „Der Verein hat diese anerkannt und seiner Versicherung gemeldet. Wir sind zuversichtlich, dass alles geregelt wird“, so Kasischke.
Die Kooperation zwischen Gemeindeverwaltung und Verein sei durch diese Entwicklung nicht nachhaltig gestört worden. „Niemand ist böse oder verbittert“, betont die Pressesprecherin des Vereins, Paula Heuser. „Die Situation ist, wie sie ist und wir gucken, wie wir die Situation auflösen können.“
Auch Kim Friehs, der Vorsitzende des Vereins, erklärt: „Wir sind in intensiven Gesprächen mit mehreren anderen Personen. Wir suchen nach etwas Passendem in Holzwickede. Die Auswahl ist allerdings nicht groß.“
Noch während „Sister Act“ aufgeführt wurde, entschied sich „Vorhang auf, Holzwickede!“ für das nächste Projekt. Als nächstes wird „Natürlich Blond“ aufgeführt, die Proben dafür laufen schon seit einiger Zeit.
„Wir haben alle richtig Bock auf ‚Natürlich Blond’. Selbst wenn sich die Aufführung durch die Suche nach einer Bühne um ein halbes Jahr oder Jahr verzögern sollte lassen wir uns nicht unterkriegen. Machen einfach so weiter“, verspricht Paula Heuser. „Die Corona-Zeit hat uns so zusammengeschweißt, dass wir alles schaffen können.“
Die Moral ist also ungebrochen, die Suche aber trotzdem kompliziert. Denn der Verein braucht rund sechs Wochen Zugang zu der alternativen Bühne. Alles in allem nehmen die Endproben in der Regel rund anderthalb Wochen in Anspruch. Es folgen zwölf Aufführungen, die sich auf rund vier Wochen verteilen.
Alternativen sind schwer aufzutreiben, in der Vergangenheit nutzte der Verein beispielsweise die Kinderglückhalle, die sich außerhalb des Gemeindezentrums im Eco Port befindet. Alternativen wie eine Open-Air-Bühne sind hingegen kostspielig und wetteranfällig. So geht die Suche nach einem Veranstaltungsort und damit dem Aufführungszeitraum weiter.
