Vor Neustart als Pfarrgemeinde Liebfrauen und St. Stephanus schließen ihre Kirchbücher

Pfarrgemeinden Liebfrauen und St. Stephanus schlossen Kirchbücher
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Nach langen Monaten der Vorbereitung war es so weit: Die katholischen Pfarrgemeinden Liebfrauen und St. Stephanus schlossen am Silvesterabend ihre Kirchbücher, vorbereitend auf den gemeinsamen Neustart als Pfarrgemeinde St. Franziskus im Neuen Jahr. Ort dieser Zeremonie war St. Stephanus Opherdicke, die ältere der beiden Kirchen und Gründungsort der ersten Katholischen Gemeinde im Ortsgebiet.

An diese Zeit, in der Franziskanermönche aus Dortmund ihr aufbauendes Werk begannen, erinnert nur noch der Unterteil des Turmes, verblieben vom alten Kirchlein aus der Zeit vor etwa 330 Jahren. Der große Umbau zur neugotischen Kirche wurde 1893 fertiggestellt. Die Liebfrauengemeinde verfügt erst seit 1909 über einen eigenen Kirchbau. In beiden Kirchen wird, nicht zuletzt auch in skulpturalen Darstellungen, an die Gründung durch Franziskaner erinnert. So lag es nahe, neben anderen Optionen den Namen des Heiligen Franz von Assisi für den Neuanfang zu wählen.

Eingebettet in einen Gottesdienst kamen zahlreiche Gemeindemitglieder in St. Stephanus zusammen, erlebten weihnachtliche Worte aus der Bibel, Bitten um Frieden und Fürbitte für den soeben verstorbenen Papst Benedikt XVI. Wechselgesänge und Kirchenlieder erklangen, vorgesungen und begleitet von Kantor Andreas Feilen an der Orgel. Währenddessen harrten die Kirchbücher in zwei Reihen aufgeschlagen auf dem Altar. Mit eher knappen Worten ging Pastor Bernhard Middelanis auf die Historie der Gemeinden ein. Nicht nur in Gemeinsamkeit und Zusammenwirken sah er Chancen für den Zusammenschluss: „Eine Grenze innerhalb von Holzwickede wird aufgehoben. Das Gebiet der Gemeinde ist künftig identisch mit dem Kommunalgebiet.“

Bei der Zeremonie assistierte ihm Bernhard Weberink vom schon existierenden gemeinsamen Pfarrgemeinderat. Während beide parallel die einzelnen Kirchbücher beider Gemeinden den Anwesenden zeigten, erläuterten zwei Damen abwechselnd, um was es sich dabei handelte. Angefangen bei den Taufbüchern ging es weiter mit den Beicht- und Erstkommunionbüchern, den Firmungsbüchern, Traubüchern, Verstorbenen-Büchern. Den Büchern der Kirchenaustritte stand nur ein schmales Heft der Wiedereintritte gegenüber. Schließlich gab es noch die Kirchenchroniken. Sie alle wurden zugeschlagen, stapelten sich schließlich vor dem Altar. Es wird den Beginn mit einer neuen Chronik, neu angelegten Kirchbüchern geben. Doch die alten Bücher werden aufbewahrt, beinhaltet doch „jede Eintragung einen kostbaren Moment im Leben eines jeden Menschen“, so Middelanis. Mit einer Eucharistiefeier nach getaner Arbeit klang die Zeremonie aus.