Unterstützung für Gymnasium: CDU-Alleingang fällt im Gemeinderat durch

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Unterstützung für Gymnasium: CDU-Alleingang fällt im Gemeinderat durch

dz Zukunft des CSG

Per Resolution will die Holzwickeder CDU Druck auf das NRW-Bildungsministerium machen. Die aufgesetzte Resolution fällt inhaltlich bei anderen Faktionen aber durch.

Holzwickede

, 02.07.2021, 13:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint: Kurzfristig landete am Donnerstagabend in der letzten Ratssitzung vor den Sommerferien eine von der CDU-Fraktion verfasste Resolution auf der Tagesordnung, die Druck auf das Bildungsministerium von Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) ausüben soll. Dabei steht die künftige Zügigkeit des Clara-Schumann-Gymnasiums im Fokus.

Schulleitung, Schulträger und Fraktionen haben sich stets für vier 5. Klassen zum Schulstart ausgesprochen, auch weil am CSG besondere räumliche und personelle Anforderungen erfüllt werden müssen: Als eines der wenigen Gymnasien in NRW lernen am CSG Schüler mit und ohne Förderbedarf gemeinsam. Ins Gewicht fallen für die Zügigkeit aber letztlich die Anmeldezahlen und die reichen nach aktuellen Berechnungen nicht für vier Eingangsklassen.

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Die Resolution der CDU fordert nun in drei Punkten für Schulen des Gemeinsamen Lernens, dass

  • der Klassenfrequenzrichtwert von 27 auf 25 Schüler pro Klasse fällt, die maximale Bandbreite nicht über 27 Schüler hinausgeht.
  • die personelle Ausstattung an Lehrern und sonderpädagogischen Förderkräften „auskömmlich“ erfolgt.
  • Träger entsprechender Schulen „eine auskömmliche finanzielle Unterstützung zur Abgeltung der anfallenden zusätzlichen Aufwendungen“ erhalten.

Unterstützung aus der Kommunalpolitik für das CSG per Resolution – die Idee fand zwar allgemein Anklang im Rat. Inhaltlich hielten die CDU-Forderungen aber den Ausführungen von Dietmar Appel (Grüne) und Michael Laux (BBL) nicht stand, die beruflich beide einen pädagogischen Hintergrund aufweisen.

So monierte Appel, dass die Ausführungen der CDU die Unterrichtsqualität am CSG allein von der Vierzügigkeit abhängig mache. „Das lehne ich ab. Ich bin auch für die Vierzügigkeit, aber es sind nicht allein quantitative Parameter, die für die Qualität des Unterrichts verantwortlich sind. Das fehlt in der Resolution.“

Fraktionen suchen gemeinsamen Nenner

Noch deutlicher wurde Laux: „Die Resolution vermischt inhaltlich Dinge, die nichts miteinander zu tun haben.“ Man könne etwa „auskömmliche“ Stellenbesetzungen einfordern, wie man mag: „Ja, guter Gedanke. Aber: Die Fachkräfte gibt es einfach nicht.“ Ergo könne das Land kurzfristig auch keine Abhilfe schaffen.

In der dargestellten Form fürchtete der BBL-Ratsherr, dass die Resolution in Düsseldorf das Gegenteil vom gewünschten Anliegen bewirke. Letztlich kamen die Fraktionen überein, kurzfristig in einem Arbeitskreis die Resolution gemeinsam zu überarbeiten, um noch im Laufe der Sommerferien ein entsprechendes Papier gen Landeshauptstadt schicken zu können.