Holzwickeder Turnhalle gesperrt Wasserschaden könnte Hallenboden zerstört haben

Turnhalle gesperrt – Wasser könnte Hallenboden zerstört haben
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Es ist still in der Turnhalle der Paul-Gerhardt-Schule in Holzwickede. Wo Grundschüler sonst vormittags im Sportunterricht aktiv sind, herrscht Unordnung. Hier und da stehen gelbe Eimer auf dem Boden, ein Nassstaubsauger und ein Wischmopp sind herrenlos im Gang zurückgelassen.

Die Turnhalle selbst ist vollgestellt mit Sportgeräten: schimmlige Regale, ein Turnbarren und eine Wagenladung voller Bälle – aus einem betroffenen Nebenraum eilig in den Hauptraum geschoben.

Ursache: Ein Loch im Dach

Der Grund für die Stilllegung der 1991 erbauten Turnhalle ist ein Wasserschaden. Seit dem Jahreswechsel ist die Halle an der Schulstraße in Hengsen geschlossen, weil große Mengen Wasser durch ein Loch im Dach eingedrungen sind. Wie es zur Beschädigung des Daches kam, kann Schulleiter Magnus Krämer nicht sagen. „Es gibt die Vermutung, dass die Beschädigungen im Dach durch eine Silvesterrakete entstanden sind“, sagt er.

Ein Blick in die vollgestellte Turnhalle der Paul-Gerhardt-Schule in Holzwickede. Hier liegen Bälle und stehen Dinge herum.
Die Turnhalle ist nach dem Wasserschaden voll gestellt – an den Regalen zeigen sich erste Schimmelspuren. © Mathias Gaumann

Dabei sieht der Schaden auf den ersten Blick nicht allzu groß aus. Zwar ist die Abdeckung neben der Kletterwand betroffen, doch sonst ist die große Halle selbst relativ gut davongekommen. Stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden der angrenzende Geräteraum, die Umkleidebereiche und einer der sozialpädagogischen Räume auf der Rückseite der Halle. Hier fehlen Dachpaneele, und auf dem Mobiliar sind vereinzelt Wasserschäden zu erkennen. Das Hallendach wurde provisorisch repariert, um weiteres Eindringen von Wasser zu verhindern.

Ein Blick auf den Raum. Ein Deckenpanel fehlt.
Auch der sozialpädagogische Raum hinter der Halle ist betroffen: Die Deckenverkleidung wurde bereits entfernt. © Mathias Gaumann

Hallenboden könnte betroffen sein

Auch zwei Monate nach dem Wasserschaden ist das genaue Ausmaß der Schäden noch unklar. Die Gemeinde unterscheidet zwischen dem Defekt am Dach und den Schäden, die das Wasser in der Turnhalle selbst verursacht hat. Für Letzteres soll nun ein Gutachter hinzugezogen werden.

Aufgrund schlechter Witterungsbedingungen konnte dieser die Dachbeschädigung bislang nicht inspizieren. „Für eine genaue Beurteilung muss der Sachverständige auch die Zwischendecken von außen überprüfen“, erklärt der Schulleiter. Am Dach soll in den Osterferien gearbeitet werden.

Fest steht: „Der Schaden ist immens“, sagt Krämer. Im Inneren der Halle wurde bereits versucht, den Weg des Wassers nachzuvollziehen. An einigen Stellen wurden Deckenverkleidungen entfernt, und im Boden der Turnhalle wurde ein Loch gebohrt. „Denn leider besteht auch die Vermutung, dass der Hallenboden ebenfalls beschädigt ist“, sagt der Schulleiter. Sollte sich diese Befürchtung bestätigen, würden die Sanierung deutlich teurer.

„sehr ernüchternd“

Wann der reguläre Sportunterricht wieder stattfinden kann, bleibt unklar. Weder Schulleiter Krämer noch der Erste Beigeordnete Bernd Kasischke wagen eine Prognose. „Wir können nicht versprechen, dass die Turnhalle nach den Sommerferien wieder eröffnet“, sagt Kasischke. Er bewertet die Situation als „sehr ernüchternd“.

Bis zu den Osterferien erwartet Magnus Krämer weiterhin einen „sehr kreativen“ Sportunterricht. Die Schüler weichen entweder auf die Mehrzweckaula oder den Schulhof aus – sofern das Wetter es zulässt. Laut Bernd Kasischke besteht zudem die Möglichkeit, den Unterricht auf die Haarstrang-Sportanlage in Opherdicke zu verlagern, die etwa 850 Meter von der Schule entfernt liegt.

Neben dem Sportunterricht trifft der Ausfall der Halle auch andere Schülergruppen. Das Wasser hat auch den angrenzenden sozialpädagogischen Raum beschädigt, sodass Lehrer mit ihren Schülergruppen im Schulalltag oft auf der Suche nach freien Räumen sind. Betroffen ist auch Schulleiter Magnus Krämer selbst: Sein Büro wurde für eine Gruppe gebraucht.