Tafel ändert den Ausgaberhythmus Holzwickede und Unna-Massen betroffen

Von Rabea Wortmann
In Holzwickede wieder wöchentlich: Tafel ändert den Ausgaberhythmus
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Explodierende Preise wohin man schaut machen den Menschen auch im Kreis Unna zu schaffen. Umso erfreulicher ist für viele bereits Bedürftige, dass die Tafel im Kreis Unna Lebensmittel jetzt wieder wöchentlich ausgibt. Das gilt für Holzwickede und Bönen, in Unna-Massen bleibt es zunächst beim 14-tägigen Rhythmus. Letzterer galt seit September für die drei Ausgabestellen, weil eine Verknappung an Lebensmittelspenden durch Supermärkte eine wöchentliche Verteilung nicht mehr zuließ.

Spendenbereitschaft groß

Warum sich die Situation gebessert hat? „Nach unserem Aufruf in der Zeitung haben sich sehr viele Bauern gemeldet“, sagt Ulrike Trümper, Leiterin der Tafel im Kreis Unna erfreut über die Hilfsbereitschaft. „Danke an die Unnaer Bevölkerung“, fügt sie hinzu. Die Landwirte würden aktuell jedenfalls viel heimisches Gemüse liefern, was den Bedürftigen zugutekommt. „Das hat unheimlich geholfen“ betont Trümper. Deshalb sei die wöchentliche Ausgabe ab dieser Woche in Holzwickede und schon seit zwei Wochen in Bönen wieder möglich. In Unna-Massen bleibe es zunächst bei der Anfang September eingeführten 14-tägigen Verteilung, da die Kunden so mehr bekämen, so Trümper.

Lebensmittelhändler kalkulieren knapper, sodass weniger übrig bleibt

Grundsätzlich liege das Problem, weshalb der Ausgaberhythmus der Tafel seit September gestreckt wurde, ebenfalls in den derzeitigen Preissteigerungen. „Die Supermärkte bestellen nicht mehr so viele Waren, damit weniger übrig bleibt“, erklärt Ulrike Trümper. Denn schließlich müssten auch die Händler zurzeit besser kalkulieren. Für Bedürftige bleibt damit aber auch weniger. Durch die Hilfe der Landwirte und aus der Bevölkerung des Kreises Unna sehe es nun aber wieder besser aus. Ob es auf Dauer so bleibt? Das ist unklar, die Hoffnung ist aber da. „Wir hoffen, nirgends zu machen zu müssen“, sagt Trümper.

Aufnahmestopp bleibt bestehen

Bestehen bleibt allerdings bis Ende des Jahres der Aufnahmestopp bei der Tafel im Kreis Unna. Das liegt zum einen daran, dass sonst nicht mehr alle Kunden versorgt werden könnten und zum anderen am enormen Aufwand, der vorwiegend ehrenamtlich gestemmt wird. Dennoch würden sich bei den Ausgaben oftmals bis zu 40 Menschen anstellen, die Neukunde der Tafel werden möchten. In den kommenden Monaten könnten es sicherlich noch mehr werden, wenn sich die Preisspirale weiterdreht. Die Tafel ist jedoch aktuell an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen.

Wer die Tafeln unterstützen möchte, findet Infos und Kontakte im Internet.

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