Geheimnisvolle QR-Codes an der Kreuzung Nordstraße/rausinger Straße/Stehfenstraße in Holzwickede sorgten zuletzt bei Bürgern für Rätselraten.
Nun lichtet sich der Nebel um die mysteriösen Plakate – Linus Torzewski (17) hat sich bei der Redaktion gemeldet und erklärt, er habe die Codes angebracht. Was eine Internetfalle hätte sein können, entpuppte sich als Werbegag.

Ein junger Kreativer mit klarer Vision
Linus ist bald 18 Jahre alt und steckt in der Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten. Doch seine Leidenschaft ist Mode. „Mein Traum war immer, etwas Eigenes zu erschaffen, etwas, das ganz von mir kommt“, sagt Linus. Aus dieser Idee entstand „Ansa“ - sein kleines Modelabel.
Mit dem auffälligen QR-Code-Plakat wollte Linus auf „Ansa“ neugierig machen: „Holzwickede, ihr seid nicht bereit“, hieß es geheimnisvoll. Der Code sollte Interessierte auf die Instagram-Seite seiner jungen Marke führen. „Ich wollte Spannung erzeugen“, erzählt Linus im Gespräch.
„Ansa“ – Mode mit Handschrift
Zusätzlich zu den QR-Codes veröffentlichte Linus auch ein Video auf Instagram und TikTok, in dem ein Freund das QR-Code-Plakat an der Ampel befestigt. So sollten die jungen Holzwickeder in den Sozialen Medien zusätzlich neugierig gemacht werden.
Ein Blick auf die Instagram-Seite von „Ansa“ zeigt Linus’ spürbare Begeisterung für das Modeprojekt. Nur kaufen kann man seine Produkte nicht, das soll noch kommen. Zurzeit arbeitet er an der Gestaltung seiner ersten Kollektion, unter anderem einer Kappe und weiteren Kleidungsstücken.
@ansaclo BALD VERFÜGBAR ❤️ #ansa #fyp #viral_video #viraal #brand #modebrand #caps #holzwickede #trendy #hype ♬ Originalton - ansa
Linus hat eine klare Vorstellung davon, wo es mit „Ansa“ hingehen soll: Streetwear mit persönlicher Handschrift. Seine erste Cap, ein schwarzes Modell mit handschriftlich anmutendem „ansa“-Logo und dezenten, glänzenden Sprenkeln, bringt genau das zum Ausdruck.

Wenn Werbung zur Datenschutzfrage wird
Der von Linus über eine Drittanbieter-Webseite generierte Code funktioniert übrigens nicht wie geplant, allerdings werden beim Scannen durch das Handy möglicherweise Daten an die Webseite weitergegeben. Was anschließend mit diesen Daten passiert, ist unklar. Oft „bezahlen“ Nutzer bei Online-Diensten mit ihren persönlichen Informationen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist regelmäßig darauf hin, dass unbekannte QR-Codes nicht sorglos gescannt werden sollten – sie könnten zu Phishing-Attacken führen oder unerlaubt Daten sammeln.
Auf die Risiken angesprochen, zeigt Linus sich überrascht. Dass QR-Codes auch gefährlich sein können, etwa für Phishing-Angriffe genutzt werden, war ihm nicht bewusst. „Es war absolut keine böse Absicht. Da habe ich wohl wieder was gelernt“, sagt er.