Sparen alleine reicht nicht DRK Holzwickede für neuen Kommandowagen auf Spenden angewiesen

DRK Holzwickede für neuen Kommandowagen auf Spenden angewiesen
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Der rote DRK-Schriftzug samt Kreuz auf der Motorhaube wurde entfernt, die Buchstaben haben innerhalb eines Vierteljahrhunderts sichtbar ihre Spuren auf dem Lack hinterlassen. Mit entfernter Signalanlage steht der alte Ford Focus in einer Ecke des Baubetriebshofs und wartet auf die Verschrottung. „Das Auto lief zuletzt schon auf der letzten Rille“, sagt Thorsten Grund, Leiter des DRK-Ortsvereins.

Kommandowagen und zwei Mannschaftsfahrzeuge gehören zum festen Fahrzeugbestand des örtlichen Deutschen Roten Kreuzes. Ein gut 20 Jahre alter VW T4 leistet noch treue Dienste, dazu kommt ein Opel Movano mit sieben Jahren auf dem Buckel. Den ausgemusterten Ford möchte das DRK gerne ersetzen. Allein: Das Ersparte reicht nicht für eine Neuanschaffung.

12.000 Euro für ein neues DRK-Fahrzeug

„Für zweckgebundene Ausgaben dürfen auch wir als Verein sparen und haben das auch frühzeitig gemacht“, sagt in Alexandra Grund, die zweite DRK-Ortsleiterin. Die Ersparnisse reichen heutzutage aber nicht, um die anfallenden Kosten für ein neues Einsatzleitfahrzeug abzudecken. Daher hat das DRK in Kooperation mit der Volksbank Unna Ende November eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

Über eine entsprechende Plattform der Volksbank im Internet können Vereine entsprechende Spendenziele für gemeinnützige Projekte formulieren und bei der breiten Masse um Unterstützung werben. Kurz vor dem Holzwickeder Weihnachtsmarkt Anfang Dezember hat das DRK die Kampagne gestartet.

2019 startete in Holzwickede eine Übung, bei der vier Ortsvereine aus dem Kreis Unna eine Kolonnenfahrt nach Paderborn probten. Hier kamen dann sowohl Fahrzeuge der einzelnen Ortsvereine als auch reine Einsatzfahrzeuge von Bund und Land zum Einsatz, die normalerweise nur bei Einsatzlagen genutzt werden.
2019 startete in Holzwickede eine Übung, bei der vier Ortsvereine aus dem Kreis Unna eine Kolonnenfahrt nach Paderborn probten. Hier kamen dann sowohl Fahrzeuge der einzelnen Ortsvereine als auch reine Einsatzfahrzeuge von Bund und Land zum Einsatz, die normalerweise nur bei Einsatzlagen genutzt werden. © Greis

Das Spendenziel liegt bei 12.000 Euro und muss bis zum 26. Februar erreicht werden. Ansonsten gehen die bis dato eingezahlten Zuwendungen zurück an die jeweiligen Spender. Mit Stand 13. Dezember liegt die erreichte Summe bei 660 Euro. Die Volksbank verdoppelt kleine Beträge zudem, beteiligt sich pro Spende mit maximal zehn Euro. Dadurch sind bereits weitere 190 Euro im Spendentopf gelandet.

„Mit dem Start sind wir ganz zufrieden“, sagt Thorsten Grund. Er kündigt für die kommenden Wochen bereits Aktionen wie ein Grünkohlessen an, um für die Kampagne zu werben. „Da bietet sich der Markt an einem Freitag an“, fügt in Bernd Kasischke der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende an. Auch ein Erste-Hilfe-Kasten-Check sei eine Option. „Das haben wir schon mal gemacht. Was abgelaufen ist, füllen wir dann auf“, so Grund.

Der ausgemusterte Kommandowagen war fast ein Vierteljahrhundert in Diensten des DRK und wartet derzeit auf dem Baubetriebshof auf seine Verschrottung.
Der ausgemusterte Kommandowagen war fast ein Vierteljahrhundert in Diensten des DRK und wartet derzeit auf dem Baubetriebshof auf seine Verschrottung.

Ziel muss erreicht werden, oder das Geld geht zurück an die Spender

Erreichen die Rotkreuzler ihr Spendenziel, fließt die Summe komplett in die Anschaffung eines neuen Kommandowagens. „Wir haben einen Mercedes Vito im Blick“, sagt Thorsten Grund. Kein Auto von der Stange: Die Hersteller liefern geeignete Modelle entsprechend für Einsatzzwecke vorbereitet aus. „Dadurch erhöht sich bereits der Preis. Und dann kommt noch die eigentliche Ausrüstung wie Funk und Signalanlagen dazu“, so der DRK-Leiter. Da stehe man heutzutage letztlich bei einem Anschaffungspreis von gut 70.000 Euro, für den es auch die Spenden brauche.

Im Gegensatz zu einem Krankentransportwagen oder einem großen Betreuungs-Lkw, die von Bund und Land zur Verfügung gestellt werden und nur für Einsatzzwecke genutzt werden dürfen, würde der Kommandowagen in den Fuhrpark des DRK-Ortsvereins übergehen. „Der kommt dann etwa auch für den Sanitätswachdienst beim Schützenfest oder während des Weihnachtsmarktes zum Einsatz“, so Bernd Kasischke.

Darüber hinaus wird das Fahrzeug auch bei entsprechenden Großlagen gebraucht. Wenn etwa wie 2021 ein Hochwasser in Fröndenberg weite Teile der Stadt unter Wasser setzt, dann ist im Sinne des Katastrophenschutzes auch das DRK vor Ort und gliedert sich so ein Kommandowagen in die Befehlskette ein. „Da sitzt dann der Führungstrupp mit dem Zugführer, nimmt Anweisungen an und gibt sie an die Einheit vor Ort weiter“, so Thorsten Grund. Für solche Einsatzlagen und darüber hinaus brauche es ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug, aus dem heraus die ehrenamtlichen Kräfte arbeiten können.

  • Die Spendenkampagne des Holzwickeder DRK läuft über eine Spendenplattform der Volksbanken namens „Viele schaffen mehr“.
  • In der Vergangenheit wurden darüber in der Gemeinde bereits Projekte wie eine neue Anzeigentafel für den Holzwickeder SC oder ein Lern-Bauwagen-Projekt der Paul-Gerhardt-Schule finanziell unterstützt.
  • Für ein neues DRK-Einsatzfahrzeug können Spender und Spenderinnen unter www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/drk-holzwickede einen Betrag ihrer Wahl geben.
  • Informationen zum Ortsverein gibt es unter www.drk-holzwickede.de oder vor Ort beim nächsten Blutspendetermin am Freitag, 15. Dezember, zwischen 16 Uhr und 20 Uhr in der Rausinger Halle an der Rausinger Straße.

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