Holzwickede bietet an vielen Stellen in der Nähe zum Dortmunder Flughafen entlang der Straßen im Norden legale Möglichkeiten, um das eigene Auto ohne Zeitlimit auf Parkplätzen abzustellen. Für Anwohner ist das nervig, zumal die Passagierzahlen des Airports in den vergangenen Jahren stetig zugenommen haben – und damit auch der Parkverkehr. Denn statt für Gebühr den eigenen Wagen am Flughafen zu parken, nutzen Reisende gerne die kostenlosen und legalen Alternativen in den Wohnquartieren südlich der Start- und Landebahn.
Ein Gutachten hat kürzlich einen Weg aufgezeigt, wie Parkraumbewirtschaftung vor Ort das Problem lösen könnte. Um rechtssicher aber beispielsweise Parkscheinautomaten und Gebühren einführen zu können, braucht es nun weitere Untersuchungen vor Ort – etwa zu durchschnittlichen Parkzeitdauern. Oder zu Flächen, die nicht als Parkplatz ausgewiesen sind und dennoch genutzt und nur selten durchs Ordnungsamt sanktioniert werden – um mitunter auch Anwohnern das Knöllchen zu ersparen.
Schneller zu Lösungen gegen Parkdruck kommen
Diese Aufgaben will die Gemeindeverwaltung in den kommenden Wochen angehen, dafür gibt es auch die Zustimmung aus den Ratsfraktionen, wie am Mittwochabend (26.6.) im Verkehrsausschuss deutlich wurde. Was die politischen Vertreter aber nicht wollen: Bis zu den Klausurgesprächen im November warten, um mit den Ergebnissen zu arbeiten. „Wir waren uns im Vorfeld unter allen Fraktionen einig, dass die Situation vor Ort unbefriedigend ist und wir schneller zu Lösungen kommen wollen“, sagt SPD-Mann Peter Wehlack auf Anfrage stellvertretend für den Ausschuss.
Der beschloss unter der Woche einstimmig, dass sich ein Arbeitskreis aus Politik, Verwaltung und Kreis Unna als Verkehrsbehörde im Anschluss an die Sommerferien mit ersten Ergebnissen befasst. „In diesem Arbeitskreis können wir an konkreten Lösungen arbeiten, Effekte nachvollziehen und mögliche Kosten ermitteln, mit denen man dann in die Klausurgespräche geht.“ So seien alle Fraktionen früher über machbare Lösungen im Bilde und könnten bestenfalls Geldmittel in den Haushalt für 2025 fließen lassen, statt erst gen Jahresende darüber zu debattieren, wie die Parkprobleme im Norden gelöst werden könnten.
Temporäres Halteverbot für Natorper Straße
- Die Verwaltung wollte einem CDU-Antrag nicht folgen, der vorsieht, zwischen den Hausnummern 6 und 26 auf der Natorper Straße eine wöchentliche Straßenreinigung anzuordnen. Die wäre mit einem temporären Halteverbot einhergegangen.
- Die Fraktionen im Verkehrsausschuss folgten unter der Woche aber mehrheitlich der CDU-Argumentation. 12 Ja-Stimmen bei 3 Gegenstimmen des BBL sorgten dafür, dass im genannten Bereich ein temporäres Halteverbot eingeführt wird.
- Den Hintergedanken formulierten die Befürworter offen: Natürlich solle die Maßnahme im Nebeneffekt das Dauerparken an der Natorper Straße einschränken.