
Derzeit prasselt vieles auf die Einzelhändler ein, wie auch Rewe Krummenerl in Holzwickede merkt. Dazu zählen Preiskriege von Markenherstellern, die Energiekrise und ein verändertes Kaufverhalten der Kunden, wie Marktleiter Marc Krummenerl weiß. © Rabea Wortmann
Kunden und Händler in Holzwickede wegen Preissteigerungen im Sparmodus
Energiekrise
Mehr denn je auf Angebotswaren achten die Holzwickeder beim Einkaufen. Das hat Marc Krummenerl von Rewe Krummenerl festgestellt. Auch die Händler reagieren auf Inflation und Energiekrise.
Es prasselt zurzeit vieles ein auf die Händler, die in Holzwickede Supermärkte und Discounter betreiben: Da sind die steigenden Energiekosten, es gibt Preiskriege mit Markengiganten wie Mars und Coca-Cola, aber auch das Kaufverhalten der Kunden hat sich im Zuge der Inflation verändert. Einige Händler in Holzwickede reagieren deshalb.
Öffnungszeiten zeigen Lebenswandel der Menschen
Durchgehende Öffnungszeiten über den Mittag sowie die Möglichkeit, schon früh morgens und auch spätabends einkaufen gehen zu können, waren bisher auch in der Emscherquellgemeinde meist Standard. Der Lebensmittelhandel hat sich schließlich dem Lebenswandel der Menschen angepasst. Mit der Energiekrise und dem damit verbundenen Ziel, Strom und Gas zu sparen, treten nun einige Händler kürzer. Doch während Aldi Nord angekündigt hat, dass viele Filialen ab November bereits um 20 Uhr schließen sollen, bleiben zumindest bisher die meisten Geschäfte in Holzwickede genauso lange auf, wie vorher.

Bei Rewe Krummenerl an der Hauptstraße in Holzwickede bleiben die Öffnungszeiten zunächst wie sie sind: von 6.15 bis 21.45 Uhr von montags bis samstags. © Rabea Wortmann
So hat Rewe Boulakhrif an der Stehfenstraße Stand jetzt weiterhin bis 22 Uhr abends geöffnet, Netto an der Hauptstraße ebenfalls. Norma an der Bahnhofstraße schließt um 20 Uhr. Ein Grund, warum die Öffnungszeiten mitunter nicht verkürzt werden: „Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal. Denn auf (Kälte-)Technik entfällt mehr als die Hälfte des Energiebedarfs unserer Märkte und die ist unabhängig von den Öffnungszeiten“, erklärt ein Sprecher von Rewe und erklärt, das Rewe und der zur Handelsgruppe gehörende Discounter Penny deshalb bei den alten Zeiten bleiben würden. Gespart werde dagegen unter anderem durch energieeffiziente Technik sowie die Nutzung alternativer Energiequellen.
Lange Öffnungszeiten gewünscht
Weiterhin von 6.15 bis 21.45 Uhr geöffnet hat Rewe Krummenerl an der Hauptstraße. Dabei überlege er natürlich „alles drei Mal“, erklärt Marktleiter Marc Krummenerl. Was er damit meint: Es wird Energie gespart, wo es möglich ist, denn: „Das, was wir zuhause merken, merken wir ja auch im Markt.“
Dass allerdings auch die Kunden längere Öffnungszeiten begrüßen, zeigte sich nach der Übernahme des Rewe vor rund einem Jahr. Denn der neue Inhaber kürzte die Öffnungszeiten zunächst, erweiterte sie aber wieder. „Wir haben dem Kundenwunsch entsprochen“, erklärt Krummenerl.
Kunden kaufen anders als vor der Krise
Noch etwas, das Marc Krummenerl als Marktleiter merkt: „Die Kunden kaufen mehr angebotsbezogen.“ Und auch sonst werde mehr auf den Preis geschaut, denn besonders viel gekauft würden derzeit die günstigeren Discountermarken von Rewe.

Getestet wird auf dem Rewe-Parkplatz eine Kennzeichenerfassung, weil es immer wieder Probleme mit illegalen Dauerparkern auf dem nicht-öffentlichen Parkplatz gab. Weil sie wegen der Dauerparker keinen Stellplatz bekommen haben, sollen Kunden sogar ganz weggeblieben sein. © Rabea Wortmann
Kennzeichenerfassung wird auf Parkplatz getestet
Als Unternehmer trägt Marc Krummenerl mit seinem Supermarkt vor allem auch Verantwortung für seine 40 Mitarbeiter. Entsprechend wichtig sind zufriedene Kunden für das Wohl des Unternehmens. Dass manche allerdings gar nicht erst kamen, hatte einen Grund: Ein zu voller Parkplatz hinter Rewe. Warme Worte für illegale Dauerparker hätten nichts genützt, erklärt Krummenerl, der deshalb auf eine kameragesteuerte Kennzeichenerfassung setzt.
„Wir testen das zunächst“, erklärt er. Vorteil für den Kunden: Er braucht keine Parkscheiben, zudem würden Dauerparker auf dem Rewe-Grundstück vermieden werden. „Sonntags kann allerdings hier geparkt werden“, betont der Marktleiter und hofft auf Verständnis. Wer nicht bei Rewe einkauft und die zulässige Parkdauer überschreitet, muss mit einem Knöllchen von 30 Euro rechnen.