An die 140 Kinder ohne Betreuungsplatz meldete das Kreisjugendamt im Vorjahr für Holzwickede. Zwischenzeitlich hat eine Modul-Kita des DRK auf dem Festplatz für Entlastung gesorgt. Auch die Fertigstellung der „Emscherquelle“ unter Trägerschaft des Evangelischen Kindergartenwerks brachte Entlastung, auch wenn fast alle Kinder im Grunde aus bestehenden Containern an der Rausinger Halle in ein neues Domizil zogen.
Und auch wenn die Ankündigung des Evangelischen Kirchenkreises weiterhin Bestand hat, im Sommer eine Gruppe im Familienzentrum Löwenzahn zu schließen. Rechnerisch könne man auch das auffangen, weil die bislang in zwei Gruppen geführte Container-Anlage noch Aufnahmepotenzial hat.
„Mit den verfügbaren Plätzen in der Forscherbande (Modul-Kita des DRK, Anm. d. Red.) und der Erweiterung der Wühlmäuse sind wir guter Dinge, alle Kinder zu versorgen, die Bedarf haben“, sagte die zuständige Sachgebietsleiterin Christine Anetsberger unter der Woche im Kreisjugendhilfeausschuss.
Die „Alte Schatzkiste“ lebt weiter
Dessen Mitglieder stimmten der Umsetzung der Kinderbetreuung nach dem Kinderbildungsgesetz für das kommende Betreuungsjahr am Mittwoch (12.3.) zu. Die Erweiterung der Awo-Einrichtung „Wühlmäuse“ umfasst eine weitere Übergangslösung: bis der Sitz an der Friedhofstraße einen Anbau bekommt, wird die Lebensdauer der „Alten Schatzkiste“ an der Schwerter Straße zum wiederholten Male verlängert. Zwei Gruppen sollen hier betreut werden.
So könne man Eltern von derzeit 59 unversorgten Kindern zum neuen Kita-Jahr noch ein Betreuungsangebot machen. Mittelfristig soll ein Neubau entstehen, damit die „Forscherbande“ aus den Containern in eine feste Bleibe ziehen kann. Zuletzt hatte die Holzwickeder SPD namentlich den Ersten Beigeordneten dafür kritisiert, dass man innerhalb der Verwaltung nicht die Notwendigkeit und Dringlichkeit dahinter erkannt habe.

Am Neubau werde nicht gerüttelt. Einen Durchbruch bei Verhandlungen mit einem Flächeneigentümer erhoffe man sich in den kommenden Tagen, ließ der angesprochene Bernd Kasischke derweil am Rande der Sitzung gegenüber dieser Redaktion verlauten.
Der Ausschuss hat zudem Finanzhilfen für den Evangelischen Kirchenkreis einstimmig beschlossen. War der Kreis bislang bereits für 6 Prozent des kirchlichen Trägeranteils aufgekommen, wird für das laufende und die kommenden beiden Jahre der gesamte Anteil über 10,3 Prozent übernommen. Damit steigt die Belastung für die betroffenen Kommunen Holzwickede und Fröndenberg alleine dieses Jahr um rund 270.000 Euro auf 644.000 Euro. Hinzu kommt eine Einmalzahlung über 133.000 Euro. Der Kreis finanziert diese Aufwendungen per differenzierter Kreisumlage über die kommunalen Haushalte.