Start für einen großflächigen Breitbandausbau in der Schloßallee in Opherdicke: Hier werden die ersten Glasfaserleitungen gelegt, die angeschlossenen Adressen Internetgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit in der Sekunde ermöglichen sollen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit in Deutschland liegt aktuell bei rund 90 Megabit in der Sekunde.
1000 Megabit wird eine Privatperson am Rechner für gängige Anwendungen nicht benötigen; für große Familien, Mehrfamilienhäuser, Schulen oder Firmen bietet so ein Anschluss allerdings Zukunftssicherheit. „Schnelle Internetzugänge sind für die meisten Menschen von großer Bedeutung und erhöhen auch die Attraktivität von Holzwickede und der Region als Wohn- und Gewerbestandort nachhaltig“, sagte denn auch Bürgermeisterin Ulrike Drossel beim Spatenstich am Mittwoch (24.1.).
Zuständig für den Ausbau des Breitbandnetzes ist die Eon-Tochter Westconnect. Die wiederum hat die Westnetz GmbH mit dem Netzausbau beauftragt, die über die Westenergie AG ebenfalls zum Eon-Konzern gehört. In den Boden bringt die Leitungen letztlich das Holzwickeder Unternehmen Gatter3, das im Eco Port ansässig ist.
Lokales Unternehmen übernimmt den Ausbau
Seit einigen Wochen nimmt Gatter3 bereits Kontakt zu Kunden auf, die einen Glasfaserhausanschluss bestellt haben. Erste Hausanschlüsse hat das Unternehmen bereits erstellt. Ab sofort beginnt Gatter3 auch mit dem Verlegen von Glasfaserkabeln in den Straßen. Die Tiefbauarbeiten starten in der Schlossallee. Zunächst wird der südwestliche Teil der Gemeinde ausgebaut.
„Beim Ausbau des schnellen Internets beschränken wir uns nicht nur auf die Interessen der größeren Städte, sondern blicken auf eine Flächenversorgung im gesamten Versorgungsgebiet. Wir freuen uns, die Gemeinde Holzwickede zu unterstützen, um die digitale Leistungsfähigkeit von Schulen, Wirtschaft und Privathaushalten auszubauen“, sagte Westenergie-Kommunalmanager Dirk Wißel.

Fast 10.000 Haushalten wurde im Vorjahr ein entsprechender Glasfaseranschluss angeboten. Letztlich haben sich mehr als 5000 Wohn- und Geschäftseinheiten gemeldet. Damit wurde die notwendige 40-Prozent-Hürde für den Ausbau überwunden.
Westconnect weist nun darauf hin: Solange die Bagger noch in den jeweiligen Straßen zugange sind, bestehe weiterhin die Möglichkeit, die eigenen Adresse kostenlos an das neue Netz anzubinden. Liegen die Leitungen und wird ein nachträglicher Anschluss gewünscht, würden die Kosten indes bei rund 1500 Euro liegen.
Das Westconnect-Glasfasernetz wird rund 95 Kilometer an Leitungen umfassen, die bis 2026 in verschiedenen Bauabschnitten verlegt werden. Die ersten Anschlüsse sollen Anfang 2025 in Betrieb gehen.