
© Lisa Dröttboom
Der Traum vom Eigenheim: Familie sucht verzweifelt ein Haus
Immobilien
Familie Maßmann/Koszela braucht unbedingt mehr Platz. Deshalb sind sie auf der Suche nach einem eigenen Haus. Das Angebot auf dem Markt ist allerdings ernüchternd.
Jan Maßmann ist verzweifelt. Seit geraumer Zeit ist der Opherdicker mit seiner vierköpfigen Familie auf der Suche nach einem eigenen Haus. Ein passendes zu finden, ist aber schwieriger als gedacht, der Wohnungsmarkt aktuell eine Katastrophe.
Corona hat der Familie aufgezeigt, was sie schon länger im Hinterkopf hatten. Ihre Wohnung ist für zwei Erwachsene und zwei Kinder im Grunde zu klein. „Ich bin seit einem Jahr im Homeoffice“, sagt Maßmann. „Aber mir fehlt ein Büro.“ Stattdessen sitzt der zweifache Vater zum Arbeiten im Wohnzimmer. Eine schwierige Arbeitsatmosphäre, vor allem in der Zeit, wenn die Kindergärten geschlossen haben und die Kinder durch die Wohnung wuseln. „Das ist hier alles etwas klein.“
Lange Suche ohne Ergebnis
Als klar wird, dass ihn Corona und Homeoffice noch eine Weile begleiten, beginnt die Familie mit der Suche nach einem eigenen Heim. Holzwickede, Unna, Kamen oder Bergkamen, sogar Fröndenberg-Dellwig wäre noch eine Option. Irgendwo in diesem Umkreis sollte das neue Eigenheim am besten sein. Das liegt mittlerweile ein Dreiviertel-Jahr zurück – fündig geworden sind sie nicht. „Egal wo wir suchen“, sagt Maßmann.
Familie, Bekannte und Verwandtschaft können ihnen nicht helfen. Maßmann fährt herum, sucht im Internet und erstellt sogar Flyer, auf denen die Familie ihre Not erklärt. Immerhin einer meldet sich mit einem Angebot. Ein Haus für 400.000 Euro. Zu viel. Die Reaktion des Verkäufers: „Dann ruf ich eben den nächsten an.“ Die Liste an Interessenten ist lang.

Not macht erfinderisch: Die Familie hat mittlerweile sogar Flyer angefertigt, mit denen sie auf ihre Lage aufmerksam machen.
Einige Angebote stehen keine halbe Stunde im Netz, bevor sie verschwinden. Manche Häuser werden blind gekauft, ohne eine Besichtigung. Oft entstehe sogar eine Art Wettbieten unter den Suchenden. „Der Markt ist angespannt.“
Leben auf einer Baustelle
Bezahlbare Häuser gibt es kaum, dabei ist die Familie finanziell gut aufgestellt. „Für den Preis, für den wir suchen, hat man früher selbst gebaut. Aber die Häuser für 350.000 Euro sind komplett renovierungsbedürftig.“ So viel möchte die Familie nicht ausgeben. „Wir wollen nicht nur fürs Haus leben, sondern uns auch noch Urlaub erlauben können“, sagt Katja Koszela.
Einige Besichtigungen hat die Familie sogar gehabt. „Aber die Immobilien sind schweineteuer.“ Der Zustand der Häuser lässt zudem oft stark zu wünschen übrig. „Trotz des Preises müsste man noch ordentlich Geld in die Renovierung stecken. Ich will doch nicht jahrelang auf einer Baustelle leben. Das ist doch nicht der Sinn dahinter“, ergänzt Maßmann.

Die alte Wohnung ist zu klein geworden für die vierköpfige Familie, vor allem in Zeiten von Corona und Homeoffice. © Lisa Dröttboom
„Das Schlimme ist, dass die Zahlen für Immobilien irgendwann wieder fallen werden“, sagt Koszela. Nur wann, dass weiß keiner. Noch so ein frustrierender Punkt, den die Familie bei der Suche im Hinterkopf hat.
Zeit wird langsam knapp
Ist die Familie zu wählerisch? „Wir versuchen realistisch zu sein und langfristig zu denken. Wir müssen das Haus nicht nur jetzt abzahlen können, sondern auch noch in fünfzehn Jahren.“ Dafür muss der Preis stimmen. „Wir wollen in dem Haus alt werden und es irgendwann an unsere Kinder weitergeben.“
Im nächsten Sommer kommt ihr Sohn in die Schule. Bis dahin möchte die Familie gern ein neues Zuhause gefunden haben, damit er nicht herausgerissen wird. Koszela seufzt. Ob das klappt?

Sie suchen im Internet, hören sich überall um und hoffen nun auf die Hilfe der Holzwickeder. © Lisa Dröttboom
Dafür hoffen sie auf die Hilfe der Holzwickeder. „Wir sind dankbar für jeden Tipp.“ Hinweise nehmen sie gerne unter der Telefonnummer 0173 6546 675 oder per Mail unter home-sweet-home-unna@gmx.de entgegen.
Jahrgang 1995, aufgewachsen am Rande Mendens mit mehr Feldern als Häusern drumherum. Zum Studieren nach Köln gezogen, 2016 aber aus Sehnsucht ins Sauerland zurückgekehrt. Hat in der Grundschule ihre Liebe ans Schreiben verloren und ist stets auf der Suche nach spannenden Geschichten.
