Gefordertes Rauchverbot auf Holzwickeder Veranstaltungen „Verwaltung misst mit zweierlei Maß“

Rauchverbot auf Veranstaltungen: Die Doppelmoral mit den Drogen
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Das Bild zeigt Redakteur Maximilian Zienau.

Gilt bald auf Veranstaltungen in Holzwickede ein generelles Rauchverbot? Ein solches fordert die Partei „Die Partei“ in einem Antrag an die Gemeinde. Da der Konsum von Cannabis auf den Events bereits verboten sei, schlägt die Fraktion „rauchfreie Gemeindefeste“ vor. „Dies ist vor allem vor dem Hintergrund zu sehen, dass der passive Konsum von Marihuana ebenso gesundheitsschädlich wie passives Rauchen von Tabak aus Zigaretten ist“, heißt es in dem Antrag.

Die Gemeindeverwaltung empfiehlt der Politik jedoch, den Antrag abzulehnen. Das Verbot durchzusetzen, würde „zu einem erheblichen Kosten- und Zeitaufwand zu Lasten der Gemeinde führen.“ Doch dieses Argument greift zu kurz. Immerhin muss auch ein Cannabis-Verbot bekannt gemacht, kontrolliert und durchgesetzt werden. Das entsprechende Personal müsste also ohnehin bei Veranstaltungen im Einsatz sein.

Konsequentes Handeln ist gefragt

Ein anderer Grund für die empfohlene Ablehnung: Es wird befürchtet, dass das Rauchverbot zu weniger Besucherfluss und einem höheren Konfliktpotenzial führen könne. Und da liegt das Problem: Der Konsum von Tabak und Cannabis ist für Erwachsene legal. Beides ist für Umstehende erwiesenermaßen gesundheitsschädlich und störend. Doch nur bei einem dieser Suchtmittel wird auf die emotionalen Befindlichkeiten und den Komfort der Konsumenten Rücksicht genommen.

Wenn man den Konsum einer Droge mit Blick auf den Gesundheits- und Jugendschutz untersagt, das Verbot einer anderen und ebenso schädlichen Droge aber wegen des Aufwandes und Angst vor Reaktionen untersagt, misst man mit zweierlei Maß. Dabei sollte in dieser Frage konsequent gehandelt werden. Entweder beides verbieten oder beides gestatten.