Bei einem Verkehrsunfall an der Kreuzung vom Billmericher Weg zur Massener Straße wurde im Frühjahr 2022 einer der Beteiligten schwer verletzt.

Bei einem Verkehrsunfall an der Kreuzung vom Billmericher Weg zur Massener Straße wurde im Frühjahr 2022 einer der Beteiligten schwer verletzt. © Archiv/Michael Neumann

Holzwickede hat einen neuen Unfallschwerpunkt

dzVerkehr in Holzwickede

Unfallhäufungsstellen in Holzwickede? Gab es zuletzt keine. Doch das ändert sich jetzt. Weil es an der Kreuzung Massener Straße/ Goethestraße/ Billmericher Weg dreimal heftig gekracht hat.

von Kevin Kohues

Holzwickede

, 29.09.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Massener Straße dürfte in Holzwickede zu den meistbefahrenen Straßen gehören. Wirklich breit ist sie nicht, aber trotzdem wälzt sich hier jede Menge Pkw- und Lkw-Verkehr am Ortskern vorbei in Richtung Norden und Unna bzw. in Richtung Süden und Schwerte.

Dafür, dass es nicht nur im Kreuzungsbereich oft reichlich drubbelig zugeht, passieren eigentlich recht wenige Unfälle. Doch siehe da: Im neuesten Bericht der Unfallkommission des Kreises Unna taucht erstmals seit Jahren wieder eine Unfallhäufungsstelle in Holzwickede auf: die Kreuzung Massener Straße/ Goethestraße/ Billmericher Weg. In der Unfallkommission kommen Verkehrsexperten vom Kreis Unna, der Polizei sowie von Straßen NRW, aus der Bezirksregierung und den Kommunen zusammen.

Michael Arnold von der Verkehrssicherung des Kreises Unna erklärt, dass es in Holzwickede generell zum Glück nur wenige „brenzlige Ecken“ gebe. „Ich habe für jede Stadt zig Ordner, aber für Holzwickede nur einen“, so der Fachmann vom Kreis.

Die Kreuzung war zuletzt 2016 eine Unfallhäufungsstelle

Aber die Kreuzung am Hilgenbaum sei über die Jahre tatsächlich immer wieder dabei. „Unfallhäufungsstelle war sie zuletzt 2016“, berichtet Arnold. Seitdem seien bereits kleinere Maßnahmen ergriffen worden. Bäume und Sträucher wurden zurückgeschnitten, einzelne Wegweiser auf größeren Schildern zusammengefasst, um den Kreuzungsbereich für die Verkehrsteilnehmer übersichtlicher zu gestalten. Dass die Kreuzung bei einer Umsetzung der Umgehungsstraße L677n in einigen Jahren zu einem Kreisverkehr umgebaut werden könnte, schränke den kurzfristigen Handlungsspielraum weiter ein.

Drei Unfälle mit Verletzten innerhalb eines Jahres

„Eigentlich“, räumt Arnold ein, „ist die Sicht an der Kreuzung gut, das sagen auch die Holzwickeder.“ Dennoch seien nun binnen eines Jahres drei Unfälle mit Personenschäden registriert worden. Ein Mensch wurde dabei schwer verletzt, zwei weitere Menschen leicht. Zweimal waren Radfahrer beteiligt.

Dass es für sie übermäßig gefährlich sei, kann Arnold aber auch nicht sagen. „Es waren die ersten Unfälle mit Radfahrern, an die wir uns erinnern können“, so der Verkehrsexperte.

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Seine Behörde nahm kürzlich eine Geschwindigkeitsmessung in dem Bereich vor, die keine Auffälligkeiten ergab. Von Billmerich kommend, also ortseinwärts, wurden die Verkehrsteilnehmer auf Höhe des 50er-Schildes mit einem Durchschnitt von 54 km/h gemessen. Ortsauswärts, von der Goethestraße kommend auf Höhe des Lkw-Umleitungsschildes, fuhren sie sogar nur 46 km/h im Schnitt. Von einem Raserproblem kann man da wohl nicht sprechen.

Insofern bleibt vorerst nur der Appell an alle, die die Kreuzung nutzen: Passt auf und guckt im Zweifel lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Die Verkehrsdichte dort ist von allen Seiten sehr hoch, vor allem zu den Rush-Hour-Zeiten morgens zum Schulbeginn und nachmittags zum Feierabend. Da kann eine kleine Unaufmerksamkeit schnell böse enden.

Insgesamt weniger Unfälle in Holzwickede – aber mehr mit Pedelecs

Grundsätzlich aber, das zeigt auch der Blick in die Unfallstatistik der Kreispolizeibehörde, hat Holzwickede trotz seiner auch an anderen Stellen hohen Verkehrsdichte kein Unfallproblem. Der Trend ist sogar rückläufig. Registrierte die Behörde 2018 noch exakt 200 Verkehrsunfälle im Gemeindegebiet, waren es 2021 nur noch 152. Allerdings: Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank nicht so kräftig – sondern nur von 53 (2018) auf 46 (2021). Das liegt auch daran, dass sich Pedelecs (E-Bikes) immer weiter verbreiten. Mit ihnen verunglückten im vergangenen Jahr sechs Menschen in Holzwickede. 2018 waren es nur zwei.

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